Gespanntes Absperrband

Zwei Lübecker Sporthallen gesperrt

Turnhallen der Albert-Schweitzer- und Maria-Montessori-Schule sind betroffen

Aufgrund von unsicheren statischen Verhältnissen in den Decken wurde von der Verwaltung beschlossen, die Hallen der Albert-Schweitzer-Schule sowie der Maria-Montessori-Schule vorübergehend zu sperren. Dies bedeutet, dass die beiden Schulen nun alternative Lösungen finden müssen, um ihren Sportunterricht zu organisieren.

Das war nicht so vorgesehen: Inmitten der Planungen für städtische Schulgebäude trifft eine unerwartete Nachricht ein. An zwei Standorten müssen Turnhallen geschlossen werden, da Einsturzgefahr besteht. Bei Sicherheitsbegehungen haben die Fachleute der Stadt festgestellt, dass die Dachkonstruktionen der Sporthallen an der Maria-Montessori-Schule und der Albert-Schweitzer-Schule so stark beschädigt sind, dass die Gebäude aus Sicherheitsgründen gesperrt werden mussten.

In der Sporthalle der Maria-Montessori-Förderschule in St. Gertrud ist ein Brettschichtholzbinder vollständig gerissen. Das städtische Gebäudemanagement erklärt, dass eine grundlegende Instandsetzung notwendig ist, die für Ende 2024 oder Anfang 2025 geplant wird. Die Nutzungsdauer der Sporthalle, die 1976 erbaut wurde, ist deutlich überschritten. Nun wird ein Sanierungskonzept mit Kostenschätzung erstellt.

Einschränkungen im Sportunterricht durch Hallensperrungen

„Die Sperrung der Turnhalle stellt für die Schüler und den gesamten Schulbetrieb eine erhebliche Einschränkung dar“, erklärt die Schulrektorin. Um den Sportunterricht der Förderschule mit 117 Schülern weiterhin anbieten zu können, werden alternative Hallenzeiten sowie die notwendige Busbeförderung der Schüler geprüft. „Dieser Prozess ist noch nicht vollständig abgeschlossen“, fügt die Rektorin hinzu.

Momentan wird an zwei Wochentagen auf eine Dreifeldsporthalle ausgewichen. Dafür muss ein Fahrdienst für die teilweise eingeschränkten Kinder und Jugendlichen organisiert werden. Allerdings ist die Ausweich-Sporthalle nicht barrierefrei und kann nicht von allen Klassen genutzt werden. „Für eine Klasse wurde bereits eine barrierefreie Sporthallenzeit inklusive Beförderung festgelegt, aber es werden noch weitere Hallenzeiten in barrierefreien Sporthallen gesucht“, sagt die Rektorin. Auch die Nachmittagsbetreuung und der „Kidstreff“ sind auf Hallenzeiten an jedem Nachmittag der Woche angewiesen, und die Suche danach ist ebenfalls noch nicht abgeschlossen.

Gefahr durch Tragwerksversagen möglich

In der Sporthalle der Albert-Schweitzer-Schule, die 1956 erbaut wurde, besteht die Gefahr eines „plötzlichen Tragwerksversagens“. Laut dem städtischen Gebäudemanagement wurden Schäden an den Satteldach-Fachwerkbindern sowie weitere Mängel festgestellt. „Die Konstruktion ist stark beschädigt und zeigt erhebliche Verformungen“, so die Fachleute.

Eine Sanierung der 68 Jahre alten Sporthalle wäre aufgrund des Schadensbildes und der schlanken Holzquerschnitte äußerst aufwändig und unwirtschaftlich. Die nächsten Schritte bestehen darin, die bestehende Konstruktion abzustützen und mit dem Rückbau der Halle zu beginnen. „Glücklicherweise wird bereits eine neue Sporthalle errichtet, deren Fertigstellung für 2025 geplant ist“, erklärt das Gebäudemanagement.

Einsturz des Netto-Markts hat sensibiliert

Seit dem Einsturz des Daches eines Netto-Marktes in Ratzeburg im August sind die Kommunen besonders sensibilisiert, erklärt Ulrich Brock, Vorsitzender des Bauausschusses. Die Verwaltung hat die Politiker am Montag während der Beratungen zum städtischen Haushalt 2025 über die bestehenden Schäden informiert. Bürgermeister Jan Lindenau hat die Kommunalpolitiker darauf hingewiesen, dass die begrenzten Mittel unter anderem für die Gefahrenabwehr verwendet werden. Dieser Fall liegt vor. Konkrete Summen für Instandsetzungen oder Abrisse wurden jedoch nicht genannt.

„Wir bedauern die Sperrung der Sporthalle sehr“, sagt Christian Käcker, stellvertretender Leiter der Albert-Schweitzer-Schule. „Da die Umkleiden der Sporthalle weiterhin genutzt werden können, ist der Sportunterricht auf dem Sportplatz und dem Kunstrasenplatz des TuS Lübeck möglich.“ Das angrenzende Lauerholz eignet sich zudem für einige Crosslauf-Einheiten. „Wir hoffen, dass wir bei freundlichem Wetter bis zu den Herbstferien den Sportunterricht größtenteils aufrechterhalten können“, fügt Christian Käcker hinzu.

Lehrkräfte organisieren Ausweichmöglichkeiten

In der kalten und feuchten Jahreszeit möchte die Grund- und Gemeinschaftsschule mit über 500 Schülern die freien Kapazitäten der Meesenhalle nutzen. „Aufgrund der Entfernung könnte es notwendig sein, Einzelstunden zu Doppelstunden zusammenzulegen“, erklärt der stellvertretende Schulleiter. In Klassen, die nur eine Stunde Sport pro Woche haben, könnte der Sportunterricht möglicherweise im Zwei-Wochen-Rhythmus stattfinden. „Die Lehrkräfte einiger Klassen konnten dies bereits kurzfristig umsetzen“, sagt Christian Käcker, „in einzelnen Fällen wird der Sportunterricht wetter- und organisationsbedingt nur zeitweise möglich sein.“

Auf dem Gelände der ehemaligen Grundschule wird eine neue Dreifeld-Sporthalle gebaut, deren Fertigstellung für den Sommer 2025 geplant ist. Die Kosten werden derzeit auf etwa 7,5 Millionen Euro geschätzt.

Photo Credits: AdobeStock_841323270

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