EINE VERHÄNGNISVOLLE AFFÄRE
Hollywoodstar Michael Douglas feierte am 25. September seinen 80. Geburtstag. Grund genug, Euch einen seiner größten Hits nochmal ins Gedächtnis zu rufen. „Eine verhängnisvolle Affäre“ war 1987 ein sehr erfolgreicher Kinohit und gleichzeitig ein großer Skandalfilm, nach dessen Sichtung die Männerwelt von Schauspielerin Glenn Close in Angst und Schrecken versetzt wurde. Warum? Lest selbst.
Und ewig lockt das Weib. Egal, ob man(n) sich gerade in einer gut funktionierenden Beziehung oder gar Ehe befindet, die Versuchung ist groß, denn Männer sind ja bekanntlich Schweine. Michael Douglas kann davon ein Liedchen singen, stieg er doch 1992 mit der von Sharon Stone verkörperten, potenziellen Männermörderin Catherine Tramell im Kultfilm „Basic Instinct“ in die Kiste. Dabei hätte er es besser wissen müssen, denn fünf Jahre vorher verfiel er bereits Glenn Close – mit fatalen Folgen.
Douglas gibt hier Dan Gallagher, einen erfolgreichen Anwalt, der für eine Kanzlei in Manhattan arbeitet. Eigentlich ist er glücklich mit seiner Frau Beth (Anne Archer) verheiratet und hat eine bezaubernde, kleine Tochter namens Ellen (Ellen Latzen). Derzeit versinkt er allerdings mal wieder knöcheltief in Arbeit und wenn selbst, als eine intime Auszeit mit seiner bezaubernden Frau winkt, kommt ihnen das Töchterlein dazwischen, um bei Mami und Papi im Ehebett zu schlafen. Das ist zwar grundsätzlich schön, zerrt aber an der Zweisamkeit der Ehepartner.
Eines Tages
Als eines Tages die Familie ein Wochenende bei den Großeltern auf dem Land geplant hat, kommt Dan mal wieder die Arbeit dazwischen, weswegen seine Frau und Tochter allein die Reise antreten. Durch Zufall trifft Dan zu dieser Zeit auf Alex Forrest (Glenn Close), mit der er beruflich bereits zu tun hatte und kommt mit ihr ins Gespräch. Dabei macht sie ihm eindeutige Avancen, denen der gestresste Anwalt letztlich nachgibt. Alex und Dan landen an diesem Wochenende mehrfach gemeinsam im Bett, doch als Beth mitsamt der Tochter zurückkehrt, beendet Dan den One-Night-Stand erwartungsgemäß. Aus den Augen, aus dem Sinn.
Doch da hat Dan die Rechnung ohne Alex gemacht. Die verhält sich beim Abschied bereits besorgniserregend klammernd und schneidet sich auch noch die Pulsadern auf. Dan verarztet die am Boden zerstörte, psychisch offenbar labile Frau, die sich kurz darauf aber einsichtig gibt. Bis, ja, bis sie eines Tages in seinem Büro auftaucht und nachts daheim das Telefon immer wieder klingelt. Wer meint, dass die Stalkerin sich damit begnügen würde, der irrt natürlich. Und so greift Alex zu immer krasseren Mitteln, um Dan das Leben zur Hölle zu machen, um auf diesem fehlgeleiteten Weg sein Herz zu erobern.
Eigentlich sollte man meinen, der Ehebrecher hat es nicht besser verdient, also lasst die psychisch gestörte Psychopatin ruhig ihren Terror ausleben, doch das Drehbuch ist bei aller Einfachheit so effektiv und gut geschrieben, dass man den Ausrutscher des sonst so sympathischen Ehemanns zwar nicht gutheißen, sein Handeln aber zumindest nachvollziehen kann. Michael Douglas agiert dabei als sympathische Identifikationsfigur, die fortan durch die Hölle gehen muss. Diese Hölle entfacht Glenn Close als Femme Fatale, die trotz ihres spröden Auftretens und ihrer leicht maskulinen Art überzeugend ihre Verführungskünste, aber auch Terrorkünste darbietet. Ursprünglich für diesen Part vorgesehen war die bezaubernde Elisabeth Shue, die vermutlich weniger talentiert als Frau Close agiert hätte, vom männlichen Publikum als Seitensprung aber sofort ungesehen akzeptiert worden wäre. Anne Archer ist ebenfalls gut in ihrer Performance, mehr als die liebevolle, später entsetzte Ehefrau zu spielen, gibt ihre Rolle aber nicht her.
Die zeitlose Geschichte, die uns hier erzählt wird, wirkt auch heute, dank toller Schauspieler und der ebensolchen Regie von Adrian Lyne noch so frisch wie am ersten Tag. Und dass, obwohl man sich doch recht schamlos bei Clint Eastwoods Regiedebüt „Sadistico – Wunschkonzert für einen Toten“ bediente. Dieser steckte in seinem Film allerdings nur in einer lockeren Beziehung und nicht in einer Ehe mit Kind, was einen bedeutenden, dramatischen Unterschied ausmacht. Tatsächlich war die Männerwelt anno 1987 geschockt von der rabiaten Glenn Close und so dürfte die Quote an Ehebrüchen von männlicher Seite zu dieser Zeit gewaltig gesunken sein. Ein positiver Nebeneffekt, der auch heute noch nach Sichtung des Films greifen dürfte.
Website: Chrischis Website
Instagram: Chrischis Insta
Facebook: Chrischis Facebook
Photo Credits: AdobeStock_541333168 | AdobeStock_571435233