Der Stadtteil St. Gertrud

Warum heißt das so? St. Gertrud

Im Sommer 1350 vor dem Burgtor

St. Gertrud ist die östliche der drei historischen Vorstädte von Lübeck, neben St. Jürgen im Süden und St. Lorenz im Westen und Nordwesten der Stadt vor dem Burgtor zwischen der Trave und der Wakenitz bis zur Grenze mit Mecklenburg-Vorpommern. Bis zum Bau des Elbe-Lübeck-Kanals hatte dieses Gebiet den einzigen Landzugang zur Stadt.

Der Stadtteil umfasst die Stadtbezirke Karlshof/Israelsdorf/Gothmund (25), Burgtor/Stadtpark (06), Marli/Brandenbaum (07) und Eichholz (08). Gelegentlich steht die Definition der Verwaltungsbezirke im Gegensatz zum Sprachgebrauch der Bürger der Stadt, die nur das Gebiet zwischen Travemünder Allee, Heiligen-Geist-Kamp und Roeckstraße als das „(alte) St. Gertrud“ bezeichnen.

St. Gertrud ist seit dem 30. April 1877 offiziell ein Stadtteil der Hansestadt Lübeck. Im Sommer 1350 wurde vor dem Burgtor ein Friedhof mit einer bald darauf zusätzlich errichteten Kapelle für die Bestattung der zahlreichen Opfer des Schwarzen Todes angelegt. Beide wurden der Schutzpatronin der Reisenden, St. Gertrud, geweiht, und die kleine Kirche war als St.-Gertrud-Kapelle bekannt. Die Kapelle wurde 1622 während des Dreißigjährigen Kriegs abgerissen, um Platz für die Erweiterung der Festungsanlagen zu schaffen, und der Friedhof wurde verlegt. Die heutige St.-Gertrud-Kirche wurde am 26. Juni 1910 geweiht.

Historisch wurde der Stadtteil in einer städtischen Verordnung vom 23. März 1861 wie folgt beschrieben:

„Zur Vorstadt St. Gertrud gehören alle Grundstücke vor dem Burgthore, welche umschlossen werden vom Burgthorzingel
ab durch die Trave, die Israelsdorfer Feldmark, das Lauerholz, die Feldmarken von Wesloe, Brandenbaum und der
Hohenwarte, und durch die Wacknitz bis zum Burgthorzingel; so wie außerdem die Grundstücke der Treidelhütte, der
Glashütte, des Kaninchenberges, des zweiten Fischerbudens und der Spieringshorst.“

Photo Credits: AdobeStock_508300391

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