Der alte Lübecker Bahnhof

So war der alte Lübecker Bahnhof

Der erste D-Zug hielt am 1. Mai 1899

Im Jahr 1851 errichtete die Lübeck-Büchener Eisenbahn (LBE) den Vorläufer vom heutigen Bahnhof auf der Wallhalbinsel in der Nähe des Holstentores. Für den Bau wurde das barocke äußere Holstentor abgerissen, während das gotische Innere Holstentor, das heute ein Wahrzeichen Lübecks ist, dank Protesten prominenter Persönlichkeiten aus dem ganzen Deutschen Bund erhalten blieb.

Der ursprüngliche Bahnhof verfügte lediglich über einen Bahnsteig, der jedoch im Laufe der Jahre schrittweise auf vier Bahnsteige erweitert wurde. Dies führte jedoch zu Problemen im Betrieb, da die Züge den Bahnhof direkt über eine Hauptstraße verließen und die ersten Kilometer des Schienenstrangs mehrere Gewässer auf Brücken überqueren mussten, was die Anlage eines leistungsfähigen Vorbahnhofs behinderte.

Bereits im 19. Jahrhundert beteiligte sich Baudirektor Peter Rehder an den Verhandlungen über den Bau des neuen Hauptbahnhofs. Seine Pläne zielten darauf ab, die durch die Hafen- und Bahnhofsbauten freigewordenen Ländereien für staatliche Zwecke zu nutzen. Ein Projekt zur Errichtung einer Hochbrücke scheiterte jedoch an der Bürgerschaft.

Der erste D-Zug hielt am 1. Mai 1899 auf der Strecke Kiel–Lübeck–Berlin planmäßig in der Hansestadt. Mit dem Winterfahrplan 1906 hielt erstmals ein internationaler Zug, der Nachtschnellzug Kopenhagen–Lübeck–Hamburg, am 1. Oktober 1906 am Bahnhof.

Die Inbetriebnahme des neuen Hauptbahnhofs im Jahr 1908 bedeutete das Ende für den alten Bahnhof und sein Empfangsgebäude. Nach verschiedenen Nutzungen, darunter die Hafenbahnverwaltung, wurden sie 1934 im Zuge der Umgestaltung des Holstentorplatzes abgerissen.

Während des Ersten Weltkriegs wurde der “Alte Bahnhof” zu einer Kriegsküche umfunktioniert, um die wirtschaftlichen Verhältnisse der Versorgung in der Hansestadt sicherzustellen. Diese Maßnahme wurde im Juli 1915 notwendig, und mehrere Kriegsküchen entstanden in verschiedenen Teilen der Stadt, darunter auch im Alten Bahnhofsgebäude. 

Eine andere nette Geschichte Lübecks lesen sie hier.

Photo Credits: Dieses Bild (oder eine andere Mediendatei) ist gemeinfrei, da sein Urheberrecht abgelaufen ist und sein Autor anonym ist.

Kommentare geschlossen