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Chrischis Filmtipp zum Wochenende

Eines der schönsten Musicals der letzten Jahre

Kinder, wie die Zeit vergeht. Im Januar 2017 startete bei uns eines der schönsten Musicals der letzten Jahre in den Kinos, welches, vollkommen zurecht mit sechs Oscars, sieben Golden Globes und zahlreichen weiteren Preisen überhäuft wurde. Die Rede ist von „La La Land“, in dem sich Emma Stone und Ryan Gosling ineinander verlieben und es in die Welt hinaussingen.

Los Angeles, Stadt der Engel und Träumer. Mia (Emma Stone), die man getrost in beide der genannten Kategorien einordnen kann, läuft ihrem Traum von der Schauspielerei hinterher. Doch jedes ihrer Vorsprechen verläuft alles andere als glücklich. Zwar ist die junge Frau talentiert, eine Rolle ergattern kann sie jedoch nie. Jedes Mal wird sie entweder unterbrochen oder schlichtweg von den Casting-Agenten ignoriert. Daher fristet Mia ein ärmliches Dasein als Caféangestellte auf dem Gelände der Warner Bros.

Auch Sebastian (Ryan Gosling) ist ein Träumer. Als begnadeter Klavierspieler möchte er eine eigene Jazz Bar eröffnen, um seinen geliebten Musikstil am Leben zu erhalten. Doch bis es so weit ist, muss der Querkopf, der dank nicht genehmigter Freejazz-Einlagen seinen Job als Barpianist verliert, eine 80s-Coverband, die Hits wie „I Ran“ und andere Gassenhauer auf Gartenpartys zum Besten gibt, als Keyboarder begleiten.

Es muss wohl als Schicksal gedeutet werden, dass sich Mia und Sebastian immer wieder über den Weg laufen. Anfangs noch angewidert voneinander, baut sich langsam Sympathie zwischen den anfänglichen Streithähnen auf.
Tja, was sich liebt, dass neckt sich – und so dauert es eine ganze Weile, bis sich die Beiden endlich den alles erlösenden Kuss geben.

An sich wäre hiermit ein kompletter Film erzählt, doch damit begnügt sich Regisseur und Drehbuchautor Damien Chazelle nicht. Die eigentlich interessanten Fragen werden erst danach gestellt.
Wie lange kann man an seinen Träumen festhalten? Und was ist, wenn Träumer zu Realisten werden?
Vor allem aber, was, wenn man sich in entscheidenden Situationen anders verhalten hätte? Wäre das Schicksal ein anderes gewesen?

Damien Chazelle galt bereits dank seines von den Kritikern gefeierten Vorgängerfilms „Whiplash“ mit nur 31 Jahren als eines von Hollywoods neuen Wunderkindern. Jetzt galt es zu beweisen, dass dies kein Zufallstreffer war.
Heute wissen wir, dass er mit „La La Land“ noch eine Schippe drauflegte und seinen Vorgängerstreifen deutlich übertraf. Chazelle erzählt die Geschichte von Mia und Sebastian nicht etwa als herkömmlichen Film. Nein, bei „La La Land“ handelt es sich um ein waschechtes Musical, dass die Leinwand zur bebenden Showbühne werden lässt.

Emma Stones mit Gesangseinlagen

Gleich zu Beginn sehen wir, wie sich ein riesiger Highway-Stau in eine Darbietung aus Tanz und Gesang verwandelt. Die Sequenz lässt den Zuschauer bereits staunend zurück, denn neben der atemberaubenden Musicalnummer ist kein Schnitt in der gesamten Sequenz voller tanzender, musizierender Menschen erkennbar.

Vor allem Emma Stone darf sich im Laufe des Films die Seele aus dem Leib singen (und tanzen), so dass der Oscar für die Beste Hauptrolle vollkommen zurecht an sie ging. Goslings Stimme wirkt zwar weitaus schwächer, seine Klaviereinlagen beeindrucken jedoch mindestens genauso wie die Drum Solos im Vorgängerfilm Chazelles. Schauspielerisch überzeugen aber beide.

Auch nach gut zwei Stunden Filmgenuss bleibt einem das Titelthema im Ohr, welches den Zuschauer zum Träumen einlädt und gleichzeitig zu Tränen rührt. Der Film läuft dabei unweigerlich nochmal vor den Augen des Betrachters ab.
„La La Land“ ist einfach ganz großes Hollywoodkino, wie man es heute leider nur noch sehr, sehr selten zu sehen bekommt. Wer sich davon selbst ein Bild machen möchte, der kann sich den Film recht günstig für unter 10 Euro als Blu-ray zulegen (die 4K Variante ist deutlich teurer) oder bei Joyn, Paramount+ oder ARTHAUS+ gratis streamen. Ihr werdet den Ausflug in die „City of Stars“ mit Sicherheit nicht bereuen.

Photo Credits: LübeckVerliebt

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