Eine Grafik des Mordes an Kruto.

Entstanden durch Liebe und Verrat

Sagen & Geschichten

Es war einmal vor langer Zeit, als König Kruto, ein weiser und geachteter Herrscher, sich in seinen fortgeschrittenen Jahren entschied, die junge und schöne Slavina zu heiraten. Doch dieses Ehebündnis war nicht so idyllisch, wie es auf den ersten Blick schien, denn Slavina war insgeheim mit Prinz Heinrich, dem zweiten Sohn von König Gottschalk, verlobt. Kruto war ein alter und grausamer König, der seine junge Frau eng in seinen Gemächern einsperrte, was Slavina große Furcht einflößte.

In ihrer Verzweiflung und in ihrer Liebe zu Heinrich schmiedete Slavina einen gefährlichen Plan. Sie täuschte Kruto vor, dass es für ihn von Vorteil sei, wenn Heinrich das Wagerland im östlichen Holstein als Lehen erhalten würde. Durch geschickte Manipulation gelang es ihr, ihren Ehegatten von diesem Gedanken zu überzeugen. Was Kruto jedoch nicht wusste, war, dass Slavina insgeheim ihren Verlobten über alle Pläne informierte, die auf Krutos Entmachtung abzielten.

Als die Zeit gekommen war, lud Prinz Heinrich den arglosen König zu einem prächtigen Gastmahl ein. Kruto, in seinem Rausch und unbemerkt von den Intrigen um ihn herum, trat gebückt aus der niedrigen Tür des Saals. In diesem verhängnisvollen Moment schlug ihm einer von Heinrichs dänischen Knechten den Kopf ab. Die Tat war grausam, aber sie ermöglichte es Heinrich, sich mit seiner geliebten Slavina zu vermählen und das Wagerland sowie das Fürstentum und die Vesten in Besitz zu nehmen.

Doch es gab eine Stadt, die sich gegen Heinrichs Herrschaft wehrte – die Lubastadt. Diese unbeugsame Stadt widersetzte sich seinen Truppen treu und tapfer, bis sie schließlich zerstört werden musste. Doch Heinrich war großzügig und erlaubte den Fischern, in der Umgebung zu bleiben. Er ließ auch eine prächtige Burg in der Nähe der Swartau errichten, die er zu Ehren seiner geliebten Slavina “Lübiza” nannte, was so viel wie “Liebchen” bedeutet.

Lübiza wurde schnell zu einem beliebten Ort und gefiel Heinrich so gut, dass er beschloss, die Stadt zu seiner Hauptstadt zu machen und sie fortan Lübeck zu nennen, was “seine Krone” bedeutet. Der Name war passend, denn Lübeck sollte in den folgenden Jahrhunderten zu einer blühenden und mächtigen Hansestadt aufsteigen, die im Norden Europas als Handelszentrum und politische Macht eine herausragende Rolle spielte.

Bis heute erinnern alte Lieder an diese faszinierende Geschichte und preisen Lübeck als eine schöne Stadt, die einst die Krone der reichen Hansestädte trug.

Photo Credits: Gutschein der Stadt Plön

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