Operation Fortune

Chrischis Filmtipp zum Wochenende

Operation Fortune - Ruse De Guerre

Operation Fortune

Das lange Pfingstwochenende steht vor der Tür und solltet Ihr nicht gerade zum Strand fahren oder Dauerkarten für das Superkunstfestival gekauft haben, dann hättet Ihr vielleicht Zeit für eine starbesetzte Agentenkomödie? KultRegisseur Guy Ritchie, sonst eher bekannt für seine schwarzhumorigen, britischen Gangstermovies, ging mit „Operation Fortune“ an der Kinokasse leider baden. Zu Unrecht, wie ich finde, denn der mit Jason Statham, Hugh Grant, Aubrey Plaza und Josh Hartnett besetzte Streifen bietet genügend Schauwerte, um über seine zwei Stunden Laufzeit zu unterhalten.

In besonders brenzligen Fällen wendet sich der britische Geheimdienst MI6 an ihren Agenten Nathan Jasmine (Cary Elwes). Dessen größtes As im Ärmel ist der freischaffende Orson Fortune (Jason Statham), der zwar nicht ganz billig ist, aber zuverlässig seine Aufgaben erfüllt. Zu seinem Team gehören die Computerspezialistin Sarah Fidel (Aubrey Plaza) und der Scharfschütze J.J. Davies (Bugzy Malone), doch diesmal müssen sie expandieren und den Hollywoodstar Danny Francesco (Josh Hartnett) mit an Bord holen. Der ziert sich zwar, bietet aber die einzige Möglichkeit, an den Waffenhändler Greg Simmonds (Hugh Grant) heranzukommen, der ein großer Fan des Schauspielers ist. Fortune erpresst Danny mit einer brisanten Aufnahme, damit der dem Team Zutritt zu einer Spendengala auf der Luxusyacht des schmierigen Waffenhändlers verschafft. Denn Simmonds soll als Vermittler eines Schwarzmarktdeals im Wert von 10 Milliarden Dollar fungieren, bei dem eine hochgefährliche, aus einem geheimen Labor entwendete, Waffe ihren Besitzer wechseln soll. Dummerweise wurde noch ein weiterer, konkurrierender Agent (Peter Ferdinando) auf den heißbegehrten Gegenstand angesetzt und dessen Team verfügt über weit größere Ressourcen, um den Kampf um die Superwaffe für sich zu entscheiden. Ob Fortune und seine Leute dank ihrer Raffinesse diesen Kampf wohl für sich entscheiden können?

Neben seinen Räuberpistolen wie „Bube, Dame, König, GrAs“, „Snatch“ oder „The Gentlemen“ wagte Regisseur Guy Ritchie immer mal wieder den Ausflug in andere Genres. So durfte er u.a. für Disney die Realverfilmung von „Aladdin“
realisieren und schuf seine Variante von „King Arthur“. Diesmal begab er sich in die Gefilde der Agentenkomödie und erlitt, wie schon bei „Codename: U.N.C.L.E.“ eine finanzielle Bruchlandung. Warum das Publikum den mehrfach verschobenen Streifen mied, bleibt allerdings schleierhaft. Am Unterhaltungswert der Erzählung kann es zumindest nicht gelegen haben, denn „Operation Fortune“ macht Laune.

Dies liegt vor allem daran, dass Guy Ritchie seinen Stars genügend Freiraum gewährt, um sich zu entfalten. Klar, auf Statham liegt der Fokus und er darf in den gelegentlichen Actioneinlagen mit gewohnter Härte zuschlagen, während
Aubrey Plaza mit scharfzüngigem, doppeldeutigem Wortwitz punktet und Josh Hartnett einen herrlich depperten Hollywoodstar mimt. Allen anderen die Show stiehlt aber einmal mehr Hugh Grant als schmieriger Bösewicht, dessen
Charakterisierung mehr Tiefe erhält als zunächst angenommen. Aber auch die elegante Inszenierung Ritchies, die exotischen Schauplätze und die Leichtfüßigkeit der raffinierten Agentenkomödie wissen zu gefallen. Schade, dass dies vom Kinopublikum nicht honoriert wurde. Gebt dem Film stattdessen im Heimkino eine Chance. Ihr werdet es (vermutlich) nicht bereuen.
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Photo Credits: Christian / Operation Fortune / Leonine

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