Chancen und Herausforderungen für Wohnungsunternehmen
Wohnungsunternehmen in Lübeck kritisiert neue Wohngemeinnützigkeit
Marcel Sonntag, Vorstandsvorsitzender der Neuen Lübecker, kommentiert, dass die steuerlichen Vergünstigungen, falls überhaupt wirksam, nur geringfügig wären. Die Baugenossenschaft war früher gemeinnützig und hat seitdem Prinzipien wie eine begrenzte Rendite und sozialverträgliche Mieten beibehalten. Die durchschnittliche Miete der Genossenschaft beträgt in Lübeck 7,93 Euro pro Quadratmeter im frei finanzierten Bereich und 6,05 Euro im geförderten Bereich. “Damit liegen wir bereits weit unter der durchschnittlichen Nettokaltmiete im Mietspiegel von Lübeck”, sagt Sonntag. Ein Wohngemeinnützigkeitsgesetz würde für das Wohnungsunternehmen keinen zusätzlichen Anreiz zum Bauen schaffen. Die Neue Lübecker fordert stattdessen mehr Unterstützung von den Kommunen für geplante Bauprojekte und ein funktionierendes, verlässliches Fördersystem für bezahlbaren Wohnraum.
Auch der Lübecker Bauverein lehnt ab. “Als steuerpflichtige Genossenschaft unterliegen wir der gleichen Besteuerung wie jedes andere Unternehmen”, erklärt Vorstand Stefan Probst. Eine Anwendung der neuen Regelungen ist für uns rechtlich nicht möglich. Die neuen Regelungen könnten vor allem von Vereinen und Stiftungen genutzt werden, die jedoch nur wenige Wohnungen besitzen. “Die effektivste Reaktion auf die hohen Baukosten wären zinsgünstige Darlehen, wie sie aus der Wohnraumförderung bekannt sind”, sagt Stefan Probst.
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