Umsetzung in den nächsten 3 Jahren
Im Jahr 2008 wurde das Programm “Staufrei 2015” konzipiert, mit einem Schwerpunkt auf einer intelligenten Ampelsteuerung durch einen zentralen Computer. Nach 16 Jahren wird dieses Konzept nun endlich umgesetzt, zunächst jedoch nur auf drei Teststrecken.
Ende des vergangenen Jahres erhielt das Projekt die Zusage der Bundesregierung für eine finanzielle Unterstützung von 65 Prozent der geschätzten Kosten von etwa fünf Millionen Euro. Sofern die Bürgerschaft in diesem Monat zustimmt, kann die Umsetzung beginnen. Das Projekt “Lübecks Verkehrsmanagementsystem, intelligent, analytisch, agil (VIAA)” soll innerhalb von drei Jahren realisiert werden.
Die Kosten für die Einrichtung der drei Teststrecken, die 2026 betriebsbereit sein sollen, belaufen sich auf 400.000 Euro. Das Gesamtprojekt umfasst außerdem ein Netzwerk von Reisezeitensensoren in Lübeck. Darüber hinaus Verkehrskameras und die Anbindung von Daten sowie Verkehrsprognosen an öffentliche Plattformen sowie Steuerungsanlagen. Unterstützt wird das Projekt durch ein Datenschutzkonzept für 100.000 Euro.
Die spezifischen Ziele der Teststrecken (Reallabore)
Das Reallabor I (Fackenburger Allee) wird einen Ampelphasenassistenten für Radfahrer und den motorisierten Individualverkehr sowie eine neue Priorisierung des öffentlichen Nahverkehrs erproben. Es wird als Modell für das gesamte Stadtgebiet dienen.
Im Reallabor II (Bei der Lohmühle) liegt der Fokus auf der Analyse des “Modal Splits” (Anteil der verschiedenen Verkehrsträger, z.B. Autos, Lastwagen, Fahrräder und Busse), insbesondere unter Berücksichtigung des Schwerverkehrsanteils und der topografischen Gegebenheiten (leichte Steigung). Grund hierfür ist den Verkehr umweltbewusst zu optimieren.
Im Reallabor III (Eric-Warburg-Brücke) sollen die Auswirkungen der Klappbrücke auf den Verkehr untersucht werden. Dieses soll Erkenntnisse für die Prognose des Verkehrsflusses im Zusammenhang mit bevorstehenden Brückenöffnungen liefern.
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