Die Salzspeicher bei Nacht

Salz, Holz und Vampire im Salzspeicher

Speicher zwischen 1579 und 1745 erbaut

Die Salzspeicher an der Trave in Lübeck sind imposante Lagerhäuser aus dem 16. Jahrhundert, die während der Hansezeit für die Aufbewahrung von Salz genutzt wurden. Dieses Salz hatte einen hohen Handelswert und wurde für die Konservierung von Lebensmitteln sowie als Würzmittel verwendet. Die Speicher sind heute unter den Nummern 1088 bis 1093 in der Denkmalliste der Hansestadt Lübeck eingetragen.

Die Gebäude liegen an der Holstenbrücke über die Trave, die im Mittelalter die Grenze zwischen dem Seehafen und dem Binnenhafen markierte. Ursprünglich wurden die Speichergebäude zwischen 1579 und 1745 erbaut, und sie hatten verschiedene Funktionen im Laufe der Zeit. Neben der Lagerung von Salz aus Lüneburg und der Saline Oldesloe dienten sie später auch zur Aufbewahrung von Tuch, Korn und Holz. Während des Dritten Reiches wurde einer der Speicher zu einem HJ-Heim umgebaut.

Ein besonders interessantes Detail ist das Relief aus Klinker an der Fassade des Speichers neben dem Holstentor, das darauf hinweist, dass dieser bis 1839 im Besitz der Saline Oldesloe war. Die Salzspeicher trugen zum Wohlstand Lübecks bei und waren ein bedeutender Teil des Heringshandels, der als Fastenspeise im Binnenland populär war.

"Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens" von Friedrich Wilhelm

Heute sind die Salzspeicher teilweise öffentlich zugänglich und beherbergen Restaurants und Geschäfte. Ein Textilkaufhaus nutzt einen der Speicher als Geschäftsraum, nachdem es 1942 nach der Bombardierung seiner ursprünglichen Räumlichkeiten in einen der Salzspeicher umgezogen ist. Die Salzspeicher dienten auch als Drehorte für die Filme “Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens” von Friedrich Wilhelm Murnau aus dem Jahr 1922 und Werner Herzogs “Nosferatu – Phantom der Nacht” von 1979, in denen sie als Kulisse für das Haus des Vampirs in Wisborg fungierten.

Photo Credits: AdobeStock_263282576

Adresse: Wallstraße 1, 23560 Lübeck

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