Die Löwenstadt Lübeck
Die Lübecker Löwen sind vier lebensgroße Tierstatuen, die die Symbolik der Löwenstadt Lübeck repräsentieren und gleichzeitig für ihre Wehrhaftigkeit stehen. Besondere Bekanntheit erlangten zwei dieser Löwen durch ihre Platzierung vor dem Lübecker Holstentor, einem weltweit bekannten Wahrzeichen.
Die beiden ruhenden Löwen wurden im 19. Jahrhundert von Christian Daniel Rauch für den Kaufmann Johann Daniel Jacobj angefertigt. Ursprünglich vor Jacobjs Haus in der Großen Petersgrube platziert, gelangten sie nach seinem Tod in den Besitz des Weinhändlers Pflüg. Dieser ließ die Löwen vor dem Hotel Stadt Hamburg am Klingenberg aufstellen, wo sie von Thomas Mann in seinem Werk “Tonio Kröger” verewigt wurden.
Löwen überstanden den Luftangriff
Obwohl das Hotel im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, überstanden die Löwen den Luftangriff auf Lübeck im März 1942. Nach vorübergehender Unterbringung im St.-Annen-Museum fanden sie seit 1949 auf niedrigen Sockeln vor dem Holstentor ihren Platz. Dort dienen sie als beliebtes Fotomotiv für Touristen.
Die Bronzegusslöwen am Burgtor, die 1913 von Fritz Behn für den Lübecker Konsul Heinrich Leo Behncke geschaffen wurden, erlangten nicht die gleiche Bekanntheit wie ihre Holstentor-Gegenstücke. Dennoch sind sie oft auf Fotografien des nördlichen Stadttores zu sehen.
Eine Kopie des Braunschweiger Löwen, ein Geschenk der Familie Dräger, ziert den Bereich vor dem Lübecker Dom. Das Original, die älteste freistehende Erzskulptur nördlich der Alpen, befindet sich nicht weit entfernt. Im Dom selbst steht eine vergoldete Löwin aus romanischer Zeit, während ihr zugehöriger Löwe den Zweiten Weltkriegsbrand nicht überstand.
Bereits im Mittelalter schuf der Lübecker Gießer Hans Apengeter ein Aquamanile in Löwenform, das heute im Germanischen Nationalmuseum zu finden ist. Das “Löwe von Lübeck” war hingegen ein bekanntes Kriegsschiff der Lübecker Flotte während der ausgehenden Hansezeit.
Photo Credits: AdobeStock_233043376
Adresse: Holstentor & Burgtor Lübeck
