Die Hubbrücke gegenüber der Altstadtinsel ist abgesperrt.

Ein Schritt zur Sanierung der Hubbrücke

Der erste Schritt ist getan

Seit zwei Jahrzehnten tobt eine hitzige Debatte zwischen Stadt und Land um die Sanierung der über 123 Jahre alten Hubbrücken. Doch anders als bei den meisten Konflikten dieser Art, geht es hier nicht um Geld, sondern um den heiklen Aspekt des Denkmalschutzes. Endlich gibt es nun eine bahnbrechende Entscheidung: Der Welterbe- und Gestaltungsbeirat der Hansestadt Lübeck hat einer Erweiterung des Betriebsgebäudes zugestimmt.

Das Betriebsgebäude für die historischen Hubbrücken wird dringend benötigt, da die veraltete Technik den heutigen Anforderungen nicht mehr genügt. Die alten Anlagen müssen durch moderne Technologien ersetzt werden, die natürlich auch geeignete Räumlichkeiten benötigen. Doch hier liegt das Dilemma: Die besondere architektonische Technik aus der Entstehungszeit der Brücken ist es gerade, die sie einzigartig und schützenswert macht.

“Das erforderliche Raumprogramm sollte daher in eine architektonische Verbindung mit den Brücken gebracht werden”, betonte der Beirat. “Eine Möglichkeit hierfür bietet der südliche Backsteinanbau aus den 1950er Jahren. Es wäre denkbar, diesen Bau umzunutzen, geringfügig zu erweitern oder durch einen adäquaten Neubau zu ersetzen. Zusätzlich könnte der südliche Vorplatz für ein unterirdisches Bauwerk genutzt werden, um darin die technischen Anlagen unterzubringen. Damit würden wir einen Weg finden, der sowohl den Denkmalschutz berücksichtigt als auch die dringend benötigte Modernisierung ermöglicht. Allerdings sollte das Raumprogramm so schlank wie möglich gehalten werden.”

Die Entscheidung des Beirats war zweifelsohne keine leichte, denn sie mussten einen Balanceakt zwischen Tradition und Fortschritt wagen. Die Erweiterung des Betriebsgebäudes darf die historische Bedeutung und das ästhetische Erscheinungsbild der Hubbrücken nicht beeinträchtigen. Doch eine Alternative außerhalb des bestehenden Standorts war für die Experten keine Option. Ein neuer Standort würde nicht nur das städtebauliche Ensemble stören, das ebenfalls unter Denkmalschutz steht, sondern auch ein unerklärbares Gebäude von beträchtlicher Größe im Umfeld der Hubbrücken entstehen lassen.

Photo Credits: JR

Adresse: Hubbrücke Lübeck, An d. Untertrave, 23552 Lübeck

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