Leiterin der St. Annen-Kunsthalle vor dem "Holstentor" von Andy Warhol.

Mein Lieblingsstück – Das “Holstentor”

Das „Holstentor“ von Andy Warhol ist das Lieblingsstück von Dr. Antje-Britt Mählmann. Für die kuratorische Leiterin der St.-Annen-Kunsthalle repräsentiert das Stück eine Menge, wofür ihr Haus steht: Moderne, zeitgenössische Kunst, Internationalität und genauso die Verwurzelung im regionalen Netzwerk aus Kunstliebhabern, Stiftungen und anderen Museen. „Das Holstentor ist eine Lübecker Ikone, einzigartig.“

1980 schuf der Pop-Art-Künstler Andy Warhol vier Siebdrucke mit dem Lübecker Holstentor als Teil des Zyklus „German Monuments“, in dem der Reichstag, der Hamburger Michel, der Kölner Dom und die Vorburg von Schloss Drachenburg abgebildet sind. Das Holstentor in Pink gehört zur Sammlung der Lübecker Museen.

Das "Holstentor" von Andy Warhol.

„Ich liebe die amerikanische Gegenwartskunst“, ist die einfachste Antwort von Mählmann, warum der „Warhol“ ihr Lieblingsstück ist. Bevor sie im August 2018 nach Lübeck kam, war sie in der Emder Kunsthalle für die Ausstellung „American Dream“ verantwortlich. Da war sie sehr erfreut, hier einen Warhol vorzufinden. „Er war im Depot, die Kunsthalle hatte die eigenen Stücke kaum gezeigt.“

Momentan zeigt die Kunsthalle St. Annen eine Ausstellung aus den Highlights der eigenen Sammlung „und es läuft! Die Leute wollen sich das ansehen!“ Die Kunsthalle mit ihrer Sammlung gestatte wunderbar, Räume für die Menschen zu schaffen „und viele Werke erlauben einen spielerischen Umgang.“

Als Museumsleiter hat man eine charakteristische Handschrift. Das wird von Kuratoren und Leitern auch erwartet – ich liebe die amerikanische Gegenwartskunst.

Mählmann erzählt die Geschichte des Siebdrucks: Nach einem Foto gestaltet, zeigte Warhol die vier Bilder in Pink, Orange, Blassrosa und Rot zuerst im Möbelgeschäft von Heiner und Hanni Reese – Warhol war mit seinen „German Monuments“ auf Deutschland-Tour. Die drei anderen Tore sind in Privatbesitz, über die Reeses kam das pinke Holstentor durch die Friedrich-Bluhme-und-Else-Jebsen-Stiftung an das Museum für Kunst- und Kulturgeschichte, aus dem 2003 die Kunsthalle hervorging. Dauerleihgaben von Privatleuten und Stiftungen wie eben auch das „Holstentor“ machen einen bedeutenden Teil der Sammlung der Kunsthalle aus.

Schließlich findet die promovierte Kunsthistorikerin auch das Bild als solches großartig: „Die Farben, die Details, das hier ist mit seiner ganzen Entstehung lebendige Kunstgeschichte!“, schwärmt sie. Und ein ganz kleines bisschen lässt sie ihre Wünsche durchblicken: „Alle vier Holstentore hier zu zeigen, das wäre ein Träumchen…“

Der Turm des "Holstentors" von Andy Warhol.
Halbe Höhe des "Holstentors" von Andy Warhol.
Der Torbogen des "Holstentors" von Andy Warhol.

Photo Credits: ppe

Adresse: St.-Annen-Straße, 23552 Lübeck
Website:  kunsthalle-st-annen.de
Facebook: Kunsthalle St. Annen

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