Lübeck bleibt auf Platz 3
Mit einem torlosen Unentschieden im Gepäck ist der VfB Lübeck am Sonntag vom Spitzenspiel beim VfV Hildesheim zurückgekehrt. Die Grün-Weißen hatten vor 1.670 Zuschauern im Friedrich-Ebert-Stadion dabei vor allem in der zweiten Halbzeit einige Möglichkeiten, um das Spiel zu gewinnen, doch am Ende retteten die Hildesheimer sich mit einer kämpferisch starken Vorstellung und einer guten Torwartleistung über die Zeit.
Ohne den erkrankten Tarik Gözüsirin und mit zwei Veränderungen gegenüber dem Mittwoch (4:1 gegen Hannover 96 II) – Marvin Thiel und Manuel Farrona Pulido begannen für Marius Hauptmann und Noah Plume – hatte Trainer Lukas Pfeiffer den VfB für das Spitzenspiel aufgestellt. In der Anfangsphase zeigten die Hildesheimer, warum sie zuletzt die Titelfavoriten Teutonia 05 Ottensen (3:2) und SC Weiche Flensburg 08 (3:1) besiegt hatten. Sie setzten die Lübecker phasenweise früh unter Druck, waren über das gesamte Feld bissig in den Zweikämpfen und hatten nach Ballgewinnen aus Umschaltmomenten auch einige gefährliche Ansätze.
Die mündeten lange Zeit nicht in klare Torchancen, die sich unsere Mannschaft allerdings auch nicht erspielte. In der letzten Viertelstunde vor der Pause hatten beide Teams ihre bis dahin gefährlichsten Szenen. Fred Mensah Quarshie hatte mit einem Kopfball (33.) und einer Direktabnahme (39.) zwei gute Chancen für die Gastgeber. Zudem stellte Jannis Pläschke mit einem Schuss auf die kurze Ecke VfB-Keeper Florian Kirschke auf die Probe (43.). Der VfB hätte in dieser Phase ebenfalls in Führung gehen können, als im Anschluss an einen Einwurf erst Thiel und dann Felix Drinkuth an der in dieser Szene unsortierten Deckung scheiterten (38.). Zudem köpfte Tommy Grupe den Ball nach einem Egerer-Freistoß knapp am oberen Torwinkel vorbei (41.). Insgesamt ging das Remis zur Pause in Ordnung, wobei die Gastgeber einer Führung jedoch bis hierhin einen Tick näher waren.
VfB in der zweiten Halbzeit stärker
Das änderte sich im zweiten Abschnitt. In den Anfangsminuten blieb die Partie offen, doch mit zunehmender Spieldauer erarbeitete sich der VfB erst klare Feld- und dann auch klare Chancenvorteile. Einen Elfmeter für den VfB hätte es nach 59 Minuten wohl gegeben, wenn ein Video-Assistent im Einsatz gewesen wäre. Jannik Löhden hatte im Strafraum eigentlich clever reagiert und das Foul seines Gegenspielers provoziert – Schiedsrichter Niklas Olle empfand diesen Treffer jedoch nicht als elfmeterreif. Klare Chancen erarbeitete sich der VfB Lübeck dann ab der 64. Minute. Da bereitete Morten Rüdiger gut für Drinkuth vor, der sich im Strafraum in Bedrängnis zwar behauptete, doch VfV-Keeper Antonio Brandt passte auf und ging dazwischen. Drei Minuten später schickte der gerade eingewechselte Hauptmann Robin Kölle steil, der auch allein vor Brandt auftauchte, sich aber den Ball – auch dank des holprigen Untergrunds – zu weit vorlegte und dem Keeper so die Chance gab, sich den Ball noch zu angeln. Anschließend kam Hektik auf. Nach einem Zweikampf direkt vor der Bank, der nicht gepfiffen wurde, warf der verletzte Hildesheimer Hassan El-Saleh aus der Coaching-Zone einen Ball ins laufende Spiel und sah für diese Unsportlichkeit die Rote Karte (76.).
In der Schlussviertelstunde boten sich dem VfB noch drei Großchancen, um die Partie zu entscheiden. Zunächst wurde ein Kopfball des eingewechselten Plume nach einer Taritas-Ecke auf der Linie geklärt (78.). Dann lief Drinkuth nach einem Plume-Zuspiel allein in Richtung VfV-Tor, doch Brandt parierte seinen Schuss mit starker Fußabwehr (82.). Und in der Nachspielzeit zeigte Brandt noch eine starke Parade, als er einen platzierten 15-Meter-Schuss von Drinkuth mit guter Reaktion noch aus dem Winkel fischte (90./+2). Vom VfV kam nach vorn nicht mehr viel, doch die Gastgeber kämpften das Remis mit großem Einsatz über die Zeit. Die rund 150 mitgereisten VfB-Anhänger spendeten trotz des letztlich nur verpassten Dreiers im Top-Spiel anerkennenden Applaus.
Für die Grünweißen, die mit dem 0:0 weiterhin ungeschlagen bleiben und mit einem Spiel weniger und zwei Punkten Rückstand derzeit Tabellendritter sind, geht es am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) auf der heimischen Lohmühle weiter. Gegner ist dann die Mannschaft von Holstein Kiel II.
Statistik
VfV Hildesheim: Brandt – Pläschke (84. Dikarev), Kalinowski, Rauch, Aytun – Schulze, Steinwedel (60. Engler) – Mensah Quarshie, Hady El-Saleh (76. Akdas), Sonntag (80. Dittmann) – Göttel (90./+4 Kambamba).
VfB Lübeck: Kirschke – Kölle, Grupe, Löhden, Thiel (66. Plume) – Egerer – Drinkuth, Rüdiger, Boland, Farrona Pulido (66. Taritas) – Facklam (66. Hauptmann).
SR: Niklas Olle (Wolfenbüttel).
Zuschauer: 1.670.
Gelbe Karten: Steinwedel, Schulze, Göttel, Hady El-Saleh – Farrona Pulido.
Rote Karte: Hassan El-Saleh (75., als verletzter Spieler auf der Bank).
Photo Credits: Stephan Russau
Adresse: VfB Lübeck, Bei der Lohmühle 13, 23554 Lübeck
Website: vfb-luebeck.de
Instagram: vfb_luebeck_1919
Facebook: VfBLuebeck
Youtube: VfB Lübeck
Twitter: VfBLuebeck