Seemann

Fiete – Radiosendung “Gruß an Bord”

Jetzt ist die große Zeit der Rituale ja gottseidank wieder vorbei. Tradition ist ja bekanntlich dadurch gekennzeichnet, dass irgendjemand mal irgendeinen Quatsch macht und das hält sich 300 Jahre. Ganz einfach. Niemand fragt mehr nach, warum das so ist. Und wenn jemand vor 300 Jahren einen anderen Quatsch gemacht hat, dann hat man später den schönsten Streit.

Naja. Wenn man mal Fasching ausfallen lässt, was ja ganz bequem geht, haben wir erst in ein paar Monaten die nächste Ritualzeit. Ich geb‘s zu, ein paar liebgewordene Gewohnheiten hatte ich ja auch. Butler James über einen Tigerkopf fallen sehen, einmal außerhalb der Grillsaison Kartoffelsalat essen und die eine besondere Sendung im Radio hören: Nein, nicht den Weihnachtssegen des Papstes, aber ähnlich traditionell – nur eben besonders norddeutsch.

Zur Sendung „Gruß an Bord“ saßen wir schon als Buttjer mit dem Atlas auf den Knien da und stöberten, in welchen Weltgegenden die Seeleute gegrüßt wurden. Und die Sendung gibt‘s heute immer noch: Handy und Internet zum Trotz wird der liebe Junge noch gegrüßt und ein bisschen stellt man sich vor, wie die Mannschaft in der Kabine vor dem Langwellenradio sitzt.

Photo Credits: shutterstock, lassedesignen

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