Seemann

Fiete – Nich lang schnacken…

Uns Norddeutschen sagt man eine gewisse Geradlinigkeit nach. Was wir einmal angefangen haben, das ziehen wir auch durch, komme, was da wolle. Nun gut, manche mögen das auch „Sturheit“ nennen, aber diese Sturheit lasse ich mir gern nachsagen. Wir machen nicht viele Worte, wir machen. 

Das mit den vielen Worten ist ja sowieso so eine Sache, die von den anderen oft missverstanden wird. Bis ich mir einen kompletten Satz ausgedacht habe, so mit Prädikat und Objekt und so, und der beim anderen durch die Gehirnwindungen durch ist, da sag ich lieber „Jo“. Oder „Nö“, aber das selten. Viel mehr zu sagen ist ja meistens nicht. 

Andere denken meistens auch, dass wir uns über nichts aufregen können. Doch, das können wir schon. Aber wir haben uns vorher Gedanken gemacht, ob sich das lohnt. Und meistens lohnt sich das nicht. Dann sagt man kurz „Tüdelkram bleibt Tüdelkram“ und dann war’s das auch wieder. Immerhin sind wir Norddeutschen schon mit ganz anderen Dingen fertig geworden. Dem Meer, zum Beispiel. Und dem, was früher mal Meer war. Und dem norddeutschen Sommer. Und den Badegästen. Da lohnt sich das bisschen Aufregen gar nicht.

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