Film

Chrischis Filmtipp zum Wochenende

FERRIS MACHT BLAU

Habt Ihr nicht auch hin und wieder das Verlangen, einfach mal einen Tag lang die Arbeit oder Schule zu schwänzen, um Eure Zeit anderweitig zu nutzen? Bei mir schaltet sich dann leider immer das Gewissen ein, weswegen ich auf diesen Gratisurlaubstag stets verzichtet habe. Ferris Bueller besitzt diese Scheu hingegen nicht. Heute begleiten wir den Schwerenöter einmal beim Schule schwänzen. Eine echte Feelgood-Komödie – kann man das Jahr besser starten?

Für Ferris Bueller (Matthew Broderick) ist ein Meister des Blaumachens. Immer wieder gelingt es ihm, seine Eltern (Cindy Pickett & Lyman Ward) zu überzeugen, dass er sich hundsmiserabel fühlt und einen Tag im Bett benötigt, um wieder auf die Beine zu kommen. Äußerst leichtgläubig von den beiden berufstätigen Erziehern, ganz im Gegensatz zu seiner Schwester Jeanie (Jennifer Grey), die Ferris verlogenes Spiel längst durchschaut hat und ihn für seine Unverfrorenheit hasst. Mit dieser Meinung steht sie allerdings nicht allein da, denn auch Schulrektor Ed Rooney (Jeffrey Jones) durchschaut das Treiben des windigen Schulschwänzers, kann ihm jedoch nichts nachweisen.

Überzeugung ist nötig

Heute jedoch treibt Ferris sein Spiel auf die Spitze. Er überzeugt seinen besten Freund Cameron (Alan Ruck), einen notorischen Hypochonder, seinen pseudo-kranken Hintern ebenfalls aus dem Bett zu hieven, um den ergaunerten, freien, sonnigen Frühlingstag zu nutzen. Nicht nur dass, er kann den willensschwachen Cameron sogar überzeugen, den Ferrari 250 GT California seines Vaters für den Ausflug zu zweckentfremden. Mit diesem Luxusgefährt als Tarnung, gelingt es Ferris, seine heißgeliebte Sloane (Mia Sara), mithilfe einer Lügengeschichte über deren verstorbene Großmutter, vor den Augen seines Rektors aus dem Unterricht zu befreien. Sehr zum Leidwesen Ed Rooneys, der sich wieder einmal an der Nase herumführen ließ. Doch so schnell gibt der verbissene Schuldirektor nicht auf. Er entscheidet sich, Ferris höchstpersönlich daheim aufzusuchen, um ihn auf frischer Tat beim Schwänzen zu ertappen. Doch das Unterfangen gestaltet sich schwieriger als gedacht, denn Ferris ist mit allen Wassern gewaschen und hat sich auf einen solchen Fall bestens vorbereitet…

Der Nerv der Zeit

John Hughes war ein Meister im Erzählen von Teenagergeschichten. Seine Filme trafen damals den Nerv der Zeit, wie es bislang kaum einem anderen Drehbuchautor und/oder Regisseur wieder gelang. Im Falle von „Ferris macht blau“ erzählt er eine wundervolle Carpe diem-Story, die uns Erwachsenen, aber auch den jungen Leuten lehrt, das Leben nicht allzu ernst zu nehmen und hin und wieder das Leben einfach zu genießen. Ich war damals gerade erst elf Jahre alt, als ich den Film im Kino sah, und liebe ihn seither. Natürlich versuche ich mich darin, diesen Ratschlag zu beherzigen, was natürlich nicht immer gelingt.

Am Ende zieht jeder seine Lehre aus dem Tag: Sloane weiß, warum sie Ferris liebt, Cameron steht endlich seinen Mann, Jeanie lernt, ihren Bruder zu verstehen und Rektor Rooney lernt, dass es nicht ratsam ist, Gummibärchen von Schülern anzunehmen („Der war in meiner Tasche. Ganz warm und weich.“). Nur Ferris bleibt einfach Ferris – und das ist gut so.
„Ferris macht blau“ ist ein großer Spaß für die ganze Familie. Der Film ist hervorragend gealtert. Hier und da gibt es Leute, die sich an der Synchronstimme von Matthew Broderick stören. Der wird hier nämlich von Santiago Ziesmer synchronisiert, dessen Stimme man heutzutage auf Spongebob – Schwammkopf projiziert und der so gar nicht nach Broderick klingt. Kann man sich dran stören, mir gefällt der lausbubenhafte Tonfall aber.

Photo Credits: AdobeStock_541333168

Website: Chrischis Website
Instagram: Chrischis Insta
Facebook: Chrischis Facebook

Kommentare geschlossen