Charles Gounods Oper “Faust (Margarethe)” orientiert sich an Goethes Klassiker. Allerdings quält den Gelehrten Faust in dieser Version die Sehnsucht nach Jugend und Sinnlichkeit. Die Inszenierung des Dänen Kasper Wilton feiert am 17. November im Großen Haus Premiere und die Musikalische Leitung übernimmt Takahiro Nagasaki, 1. Kapellmeister des Theater Lübeck.
Vom Leben und dem eigenen Bewusstsein desillusioniert, beschließt der Gelehrte Faust in hohem Alter, seinem Dasein ein Ende zu setzen. Doch der Klang frühlingshafter Gesänge hält ihn im letzten Moment vom Suizid ab und lässt ihn stattdessen den Teufel beschwören, der in Gestalt Mephistos zu ihm tritt. Mit diesem schließt er einen Pakt, um an die junge Margarethe zu gelangen. Was als Verführung beginnt, mündet in einer Katastrophe: Margarethe wird in den Tod ihres Bruders Valentin verstrickt, tötet auf gesellschaftlichen Druck hin ihr uneheliches Kind von Faust und wird als Kindsmörderin zum Tod verurteilt.
Meistgespieltes Werk
Schon in seiner Jugend fühlte sich Gounod von Goethes Drama angezogen. Für seine 1859 uraufgeführte Oper konzentriert er die Handlung auf den Teufelspakt sowie auf die vielschichtige Beziehung zwischen Faust und Margarethe im Spannungsfeld von sinnlichem Verlangen, Liebe und Missbrauch. In Deutschland wurde die Oper unter dem Titel “Margarethe” aufgeführt, wohl nicht zuletzt, um den Abstand zu Goethes Drama anzuzeigen. Mit rund 3.000 Vorstellungen ist “Faust” bis heute das meistgespielte Werk der Pariser Oper.