Filmtipp

Chrischis Filmtipp zum Wochenende

UND DANN KAM DAD

Der große Robert De Niro ist mittlerweile 80 Jahre alt und zählt auch heute noch zu den besten Schauspielern der Welt. Just ist er wieder im Kino zu sehen unter der Regie seines Kumpels Martin Scorcese, durch den er einst als Taxifahrer Weltruhm erlangte. Er war der Pate, Al Capone und sogar der Teufel. Doch hierzulande feierte er vor allem mit seinen Komödien die größten Kinoerfolge. Mit „Und dann kam Dad“ kam eine ebensolche gerade im Heimkino an. Ich verrate Euch, ob der Film die Leih- oder Kaufgebühr wert ist.

Filmkolumne

Sebastian Maniscalco ist in den USA als gefeierter Stand-Up-Comedian berühmt geworden. Der Sohn italienischer Einwanderer füllte sein Programm mit witzigen Anekdoten über seinen traditionsbewussten Vater, der in frühen Jugendtagen aus seiner Heimat auswanderte und später mit einem eigenen, gut laufenden Friseursalon den amerikanischen Traum in voller Bescheidenheit lebte. Mittlerweile hat sich Sebastian Maniscalco auch als Schauspieler („Green Book“) einen Namen gemacht und nutzte die Gunst der Stunde, dass er Robert De Niro am Set von „The Irishman“ kennenlernte, Diesem schrieb Maniscalco die Rolle seines Vaters auf den Leib und schusterte mit „Und dann kam Dad“ eine fiktive Geschichte, die viele Wahrheiten seiner tatsächlichen Erinnerungen beinhaltet. Eine Ode an seinen Vater sozusagen.

Sebastian (Sebastian Maniscalco) und Ellie (Leslie Bibb) sind seit geraumer Zeit ein glückliches Paar. Dabei könnten die beiden von ihrem familiären Background her unterschiedlicher nicht sein. Während er der Sohn einer bescheidenen, italienischen Einwandererfamilie ist, schwelgt Ellies Familie im Luxus, den sich ihr Vater Bill (David Rasche) als Besitzer von Luxushotels erarbeitet hat, während Mama Tigger (Kim Cattrall) politische Ambitionen hegt. 

Am Unabhängigkeitstag möchte Sebastian nun den nächsten Schritt wagen und seiner Liebsten einen Antrag machen. Der Haken dabei ist, dass zu dieser Zeit die Familie seiner Holden und sein verwitweter Vater Salvo (Robert De Niro) in einem der Nobelhotels der potentiellen Schwiegereltern erstmals zusammengeführt werden. Klar, dass das für allerlei Trubel und peinliche Situationen sorgen wird, da der traditionsbewusste Salvo in eine ihm völlig fremde Welt der Reichen Einblick bekommt, die ihm gänzlich unbekannt und fremd ist. Für Sebastian eine Tortur, schlittert er, dank seines Vaters, doch von einer peinlichen Situation in die Nächste.

„Und dann kam Dad“ ist nett – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die harmlose Komödie (FSK 0), die auf Erinnerungen von Sebastian Maniscalco basieren, der sich nicht umsonst denselben Rollennamen verpasste, erinnert nicht von ungefähr an die „Fockers“-Trilogie („Meine Braut, ihr Vater und ich“, etc.), wobei De Niro diesmal den Ben Stiller-Part übernimmt und von einem Fettnäpfchen ins nächste tapst. Die Gags sind dabei nicht immer zielsicher und viele Dinge, wie ein peinliches Tennisspiel innerhalb der Familie, hat man so ähnlich schon in der Inspirationsquelle gesehen (dort war es ein Wasserball-Familienturnier). Nein, mehr als ein mildes Lächeln kann „Und dann kam Dad“ dem Zuschauer nicht entlocken, dafür wirkt das Ganze zu abgedroschen und kommt knapp zwanzig Jahre zu spät. Trotzdem bietet die Komödie genügend Unterhaltungspotential, um auf der heimischen Couch für einen ordentlichen Filmabend zu gefallen. Zu verdanken ist dies dem gut aufgelegten Cast, der sich die Bälle nicht nur im Tennisturnier zuspielt. Insbesondere De Niro und Maniscalco harmonieren sehr gut, auch wenn man sich immer fragt, wieso Ben Stiller so ungewohnt ausschaut – eben, weil er Maniscalo heißt. Eine gewisse Ähnlichkeit ist aber definitiv vorhanden.

Wer sich also nicht daran stört, dass man das alles schon mal irgendwo besser gesehen hat, der wird an „Und dann kam Dad“, der keinerlei Überraschungen parat hält, dafür aber Kurzweil im Gepäck hat, durchaus Spaß haben – und den kann man an den kommenden, trüben Tagen ja durchaus mal gebrauchen.

Photo Credits: AdobeStock

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