Chrischis Filmtipp der Woche.

Chrischis Filmtipp zum Wochenende

Demolition Man

Action-Opa Sylvester Stallone kehrt nächste Woche mit seinen Expendables ins Kino zurück. Ich werde mir das Spektakel nicht entgehen lassen und werde Euch in den kommenden Wochen natürlich berichten, ob sich der Erwerb einer Kinokarte hier lohnt. Definitiv aber lohnt es sich, seinen dreißig Jahre alten Klassiker „Demolition Man“ zu sichten, der gerade bei Amazon Prime im Paket erhältlich ist. In der Science-Fiction / Actionkomödie tritt der Hollywoodstar gegen Wesley Snipes an, während ihm eine blutjunge Sandra Bullock zur Seite steht. Vor allem aber erfahren wir, dass drei Muscheln das vierlagige Superflausch-Toilettenpapier ablösen werden.

Demolition Man.

Die Halbwertzeit von Filmen, die in der nahegelegenen Zukunft spielen, ist oftmals nicht allzu groß. Snake Plissken aka „Die Klapperschlange“ kämpft sich beispielsweise durch die Gefängnisinsel Manhattan im Jahr 1997 – nur 16 Jahre nach Entstehung des Films. Mittlerweile ist Marty McFlys Sprung in die Zukunft (21. Oktober 2015) auch seit acht Jahren kalter Kaffee und laut dem „Terminator“ befinden wir uns seit nunmehr 26 Jahren im Krieg gegen die Maschinen.

Auch „Demolition Man“ bildet hier keine Ausnahme, wird doch behauptet, dass es im Jahr 2010 (17 Jahre nach Kinostart) zu einem großen Erdbeben kommen wird, dem Los Angeles, Santa Monica und San Diego zum Opfer fallen werden. Aus den Trümmern entsteht San Angeles, gegründet von Dr. Raymond Cocteau (Nigel Hawthorne). Ein Ort, an dem Frieden und Glückseligkeit herrscht – zumindest erweckt es den Schein.

Im Jahr 2032 ist es dann aber vorbei mit Friede, Freude, Eierkuchen, als der Schwerverbrecher Simon Phoenix (Wesley Snipes), der seine Strafe tiefgefroren im Kälteschlaf des örtlichen Gefängnisses verbringt, bei einer Begnadigungsanhörung plötzlich fliehen kann und eine blutige Spur hinterlässt. Für die Polizisten vor Ort, deren schwerste zu klärende Verbrechen illegale Sprayattacken von im Untergrund lebenden Freiheitskämpfern sind, eine maßlose Überforderung. Niemand ist in der Lage, den Massenmörder zu stoppen. Niemand, außer einem Mann: dem ehemaligen Detective John Spartan (Sylvester Stallone), der, aufgrund einer Fehlentscheidung, ebenfalls eine Freiheitsstrafe im Cryo-Knast eiskalt absitzt.

Also taut man den Tiefkühlcop aus dem späten 20. Jahrhundert wieder auf und setzt ihn auf Simon Phoenix an. Doch die neuen Gepflogenheiten, die in der Zukunft gang und gäbe sind, machen es ihm nicht leicht. So sind Schusswaffen gänzlich verboten, auch für Polizisten. Doch Phoenix, der seit dem Auftauen über erstaunliche Fähigkeiten verfügt, besorgt sich ein ganzes Arsenal an Waffen aus einem Retro-Museum und scharrt ein paar ähnlich gefährliche Gesellen um sich, die er aus dem Kältegefängnis befreien lässt.
Denn was Spartan, dem der ängstliche und Gesetzestreue Jungpolizist Alfredo Garcia (Benjamin Bratt) und der ungestüme, weibliche Lieutenant Lenina Huxley (Sandra Bullock) an die Seite gestellt wird, nicht ahnt, ist, dass hinter all der Unruhe Gründungsvater Cocteau steckt. Der ließ Simon Phoenix von der Leine, um ihn auf den Aufstandsanführer Edgar Friendly (Denis Leary) zu hetzen. Der ist so gar nicht gewalttätig – wie der Name schon sagt – und  wünscht sich lediglich die Freiheiten des 20. Jahrhunderts zurück. Also, Alkohol, Sex, Fleisch und das Weglassen von Warntafeln vor alten Otto Waalkes-Shows. Doch das will Cocteau mit allen Mitteln verhindern, um den Verfall der Gesellschaft zu stoppen.

 „Demolition Man“ hat in dreißig Jahren nichts von seiner Frische und Unterhaltsamkeit eingebüßt. Erstaunlich, war dies doch Marco Brambillas Regiedebüt, dem kein bedeutsamer Film mehr folgen sollte – oder erinnert sich noch jemand an die Alicia Silverstone-Komödie „Ärger im Gepäck“? Nein?  Sag ich doch!

Die Action sieht gut aus, die Effekte ebenfalls und die Comedyelemente sitzen. Nach mehreren erfolglosen Versuchen („Der Senkrechtstarter“ / „Stop! Oder meine Mami schießt!“) erwies sich Sly Stallone hier endlich als funktionierend in einer Komödie (mit vielen Actionelementen). Vermutlich lag dies auch an seinen ebenfalls bestens funktionierenden Kollegen Wesley Snipes und vor allem Sandra Bullock, die hier, ein Jahr vor ihrem großen Durchbruch mit „Speed“, mit ihrem bezaubernden Lächeln und ihrer Leichtigkeit, ebenso wie in den Actionszenen überzeugt. Gut, dass nicht Steven Seagal und Jean-Claude Van Damme, wie ursprünglich geplant, die Hauptrollen übernahmen. Doch glücklicherweise konnten die beiden sich nicht einigen, wer den Good- und wer den Bad-Guy verkörpern würde.

Ich kann Euch den Film nur wärmstens ans Herz legen. Ach ja, was es nun mit den drei Muscheln auf sich hat, müsst Ihr selbst herausfinden beim Filmegucken. Aber erwartet nicht unbedingt, hinterher schlauer zu sein.

Photo Credits: Warner Bros. France / Christian von diemedienhuren

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