Ein goldenes Stadtsiegel der Hansestadt Lübeck mit einem Boot und zwei Personen drauf.

Die Geschichte des Fischers Luba

Sagen & Geschichten

Im Jahr 1066 ereignete sich ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte der Stadt, die heute als Lubastadt bekannt ist. Inmitten eines Aufstands gegen den deutschen Kaiser und einem grausamen Mord an König Gottschalk erlebte die Stadt eine dramatische Belagerung, die nur durch die List eines klugen Fischers namens Luba gerettet wurde. Diese fesselnde Episode führte nicht nur zur Namensänderung der Stadt, sondern auch zur Gewährung eines besonderen Privilegs für die Fischer. Lassen Sie uns eintauchen in die Geschichte von Lubastadt und die bemerkenswerte Tat des Fischers Luba.

Im Jahr 1066 erhoben sich die Wenden gegen den deutschen Kaiser und setzten den Fürsten von Rügen, Kruto, auf den Thron. Dieser errichtete eine beeindruckende Festung namens Buku, Bughenitz oder Bukowitz auf dem Werder zwischen Trave und Wakenitz. Die Stadt gedieh unter König Kruto, doch als dieser auf einer Seereise war, schlug König Gottschalks Sohn, Buthue, mit Unterstützung der Sachsen zurück und belagerte die Stadt.

Während der Belagerung waren die Lebensmittelvorräte der Stadt bald aufgebraucht, und die Lage schien aussichtslos. Doch dann trat Luba, ein kluger Fischer, auf den Plan. Er lud alles verbliebene Brot, Fleisch und andere Nahrungsmittel in seinen Kahn und fuhr scheinbar sorglos auf die feindlichen Schiffe zu, die die Trave blockierten. Als die Belagerer seinen Kahn untersuchten und die Fülle an Lebensmitteln entdeckten, waren sie verwirrt und fragten Luba nach seinem Vorhaben.

Luba antwortete den Feinden mit einer erstaunlichen List. Er erklärte, dass die Lebensmittel in der Stadt so preiswert seien, dass er beschlossen habe, sie auf den umliegenden Märkten zu verkaufen. Diese Aussage verblüffte die Belagerer und ließ sie an der Einnahme der Stadt zweifeln. Der Plan funktionierte tatsächlich, und die Feinde hoben die Belagerung auf, ohne Lubastadt erobert zu haben.

Als Luba siegreich in die Stadt zurückkehrte, wurde ihm als Dank für seine mutige Tat ein Wunsch gewährt. Doch anstatt persönlichen Reichtum zu begehren, dachte Luba an seine Amtsbrüder, die Fischer. Er bat darum, dass nur ihnen das Recht eingeräumt werde, lebende Fische auf dem Markt zu verkaufen. Sein edles Anliegen wurde gewährt, und die Fischer erhielten dieses besondere Privileg.

Zu Ehren des mutigen Fischers Luba wurde die Stadt fortan Lubastadt genannt. Als Symbol ihrer Dankbarkeit und zur Erinnerung an Lubas wagemutige Tat führte die Stadt ein großes Siegel ein, das einen Kahn mit Fischern zeigte, und ein kleines Siegel mit einem Fischernetz. Die Fischer hielten jahrhundertelang an ihrem Privileg fest, bis 1680 die Regelung gelockert wurde, um lebendige Dorsche in die Stadt zu bringen, da Seewasser nicht mehr als Frischwasser angesehen wurde.

Photo Credits: dko

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