Große Steine an der Ostseeküste.

Die Geschichte der Riesen an der Ostsee

Sagen & Geschichten

Die Ostseeküste Deutschlands birgt nicht nur atemberaubende Schönheit, sondern auch faszinierende Sagen und Geschichten, die bis in die aller ältesten Zeiten zurückreichen. Vor langer, langer Zeit, so erzählt es die Sage, sollen hier Riesen gehaust haben. Diese imposanten Wesen hatten scheinbar nichts Besseres zu tun, als mit riesigen Steinen zu spielen und sie weit durch die Luft zu werfen. Daher findet man heute überall die Zeugen dieser alten Zeit – die großen Steine, die verstreut entlang der Küste liegen.

Eines ihrer besonderen Vergnügen war es, die Steine übers Wasser laufen zu lassen. So entstand die üppige Ansammlung großer Steine auf dem Meeresgrund, die wir heute in der Ostsee vorfinden. Die riesigen Felsen, die dort ruhen, sind Zeugen ihrer vergangenen Spiele.

Unter den Riesen gab es einen besonders großen und mächtigen namens Möwes. Sein Wohnsitz befand sich in der Gegend, die heute als Travemünde bekannt ist. Möwes warf so viele Steine ins Wasser, dass der Sand sich anhäufte und eine natürliche Barriere entstand, die den Zugang zur Trave blockierte. So entstand der Priwal, der bis heute existiert. Ein großer Stein, der noch immer dort verweilt, erinnert an Möwes und wird liebevoll Möwenstein genannt. Die anderen Steine sind im Laufe der Zeit größtenteils in den Bauten der Menschen verschwunden.

Als die Zeit der Riesen langsam zu Ende ging, verblieben einige von ihnen in der Gegend um Krummesse. Jedoch waren sie nicht mehr so groß wie ihre Vorfahren. Die einstigen imposanten Wesen passten nicht mehr durch die Türen der Kirchen und stießen sich den Kopf an den niedrigen Decken. Die Menschen mussten die Kirchentüren vergrößern und den Chor erhöhen, um den Riesen genügend Raum zu bieten.

Heutzutage erinnern in Krummesse noch viele Riesenknöpfe, auch Echiniden genannt, an die einstigen Bewohner. Diese versteinerten Überreste der Seeigel sind eine stille Erinnerung an die fabelhafte Zeit, als die Riesen hier ihre Heimat hatten.

Photo Credits: stock.adobe 607026187, Stephan Hickisch/Wirestock Creators

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