In London mussten sich die Kaufleute der Hanse gegen das einheimische Handelsbürgertum durchsetzen. Im 15. und 16. Jahrhundert hatten sie im Stalhof eine eigene Dependance. Im Lübecker Stadtarchiv wird die Ordnung aufbewahrt, der sich die Kaufleute in diesem Stalhof unterwarfen. In der Stalhof-Ordnung, die Edward VI 1554 erließ, wurden die Privilegien der Hansekaufleute festgeschrieben. Sie regelte aber hauptsächlich das Verhalten der Kaufleute untereinander und ihr Auftreten nach außen.
Nach dem Ende des Mittelalters, in der Zeit der großen Umbrüche nach Reformation und Entdeckung Amerikas, geriet die Hanse mächtig unter Druck. Da waren zum einen die massive Veränderung der Handelsströme. Der Ostseeraum, bislang einer der wichtigsten Handelsräume, verlor an Bedeutung, der Amerika- und Afrikahandel startete durch. Neue Akteure betraten die Bühne oder wurden mächtig: Engländer und Holländer liefen den Hansekaufleuten den Rang ab. Gleichzeitig bekam die Hanse auch von innen Druck: Einzelne Landesherren wurden immer mächtiger und standen dem losen Bund der Kaufleute und Kaufmansstädte gegenüber. In diese Zeit wurde die Stalhof-Ordnung verfasst.