Ein Mädchen im Filtipp Layout guckt erschrocken.

Chrischis Filmtipp zum Wochenende

Missing

Bislang habe ich Euch in den ersten Wochen immer Filme aus der Konserve vorgestellt. Da ich mich letzten Samstag aber nach langer Zeit mal wieder ins Kino begeben habe, gibt es diese Woche einen aktuellen Streifen als Rezension, zumal mich, soviel sei schonmal verraten, besagter Social Media-Thriller Missing bestens unterhalten hat. Vielleicht kann ich Euch hiermit ja motivieren, mal wieder ins Lichtspielhaus zu gehen.

Obwohl es sich bei Missing um einen Krimi / Thriller handelt, startet der Film mit ruhigen, melancholischen Tönen. Wir bekommen ein altes Urlaubsvideo zu Gesicht, in dem die kleine June (Ava Zaria Lee) noch gemeinsam mit Mama Grace (Nia Long) und Papa James (Tim Griffin) einen anfangs glücklichen Familienurlaub verbrachte. Als jedoch die Nase des Vaters zu bluten beginnt, wird die Timeline gestoppt, das Video im Moment vor dem unheilvollen Symptom geschnitten und der zensierte Clip in einem Ordner mit der Bezeichnung „Für June“ abgelegt.

Die Haupthandlung findet nun Jahre später statt. Wir erleben fortan alles, was geschieht, vom Desktop der zur 18-jährigen Teenagerin gereiften June (jetzt: Storm Reid) aus. Die junge Kalifornierin hat ihre liebe Sorge mit ihrer Mutter, die seit dem Ableben ihres Ehemannes übervorsorglich mit June umgeht. Nun aber steht eine erste, kleine Abnabelung ins Haus, als Grace mit ihrem frisch aus dem Internet kennengelernten Lover Kevin (Ken Leung) eine Urlaubsreise nach Kolumbien antritt. June, die die Mama-freie-Zeit für eine große Hausparty nutzt, gerät in große Sorge, als Grace und Kevin nicht wie vereinbart zurückkehren und die Smartphones ausgeschaltet bleiben.

Verzweifelt begibt sich June, mit Hilfe ihrer besten Freundin Veena (Megan Suri) und Heather (Amy Landecker), einer Freundin von Grace, auf Spurensuche im Internet. Doch auch dem vor Ort ermittelnden F.B.I. Agenten Park (Daniel Henney) sind die Hände gebunden, fehlt doch jede Spur von den beiden Vermissten. Aber June gibt nicht auf und bekommt unerwartete Hilfe vom Einheimischen Javi (Joaquim De Almeida), den sie über ein Dienstleistungsportal ausfindig macht und der vor Ort in ihrem Auftrag Ermittlungen anstellt. Was er dabei herausfindet, lässt allerdings furchtbares erahnen.

Das Filmcover der Neuerscheinung Missing.

2014 war die Geburtsstunde des Desktop-Thrillers. Mit dem Horrorfilm Unknown User und dem Krimi Open Windows standen gleich zwei Filme am Start, wobei der Gruselfilm an der Kinokasse die Nase vorn hatte und kurze Zeit später daher ein, leider deutlich schwächeres, Sequel in Produktion ging. Im Jahr 2018 bewies Regisseur und Drehbuchautor Aneesh Chaganty, dass noch wesentlich mehr als nur Horrorstimmung aus dem neugeborenen Genre herauszuholen ist, als er mit dem Streifen Searching um die Ecke kam. Darin versucht ein verzweifelter Vater über Social Media-Kanäle den Verbleib seiner verschwundenen Tochter auszumachen. Ein toller Film, der leider etwas unter dem Radar blieb. Dieses Schicksal wird Missing hoffentlich erspart bleiben, denn der ebenfalls von Chaganty geschriebene Film spielt so gekonnt auf der Gefühlsklaviatur, dass es schade wäre, wenn Ihr Euch dieses Erlebnis entgehen lasst.

Missing ist sowohl spannend als auch traurig und manchmal sogar lustig und entführt den Zuschauer auf eine Reise, die mit unerwarteten Wendungen aufwartet. Es ist einer dieser Filme, bei denen man beim Einsetzen des Abspanns versucht ist, gleich nochmal eine Karte zu lösen, um sich erneut in die Geschichte fallen zu lassen.

Derzeit könnt Ihr den mit einer Freigabe ab 12 Jahren versehenen Film noch im Kino anschauen, er dürfte aber, aufgrund der vielen anstehenden Neustarts, demnächst das Feld räumen.

Missing ist sowohl spannend als auch traurig und manchmal sogar lustig und entführt den Zuschauer auf eine Reise, die mit unerwarteten Wendungen aufwartet. Es ist einer dieser Filme, bei denen man beim Einsetzen des Abspanns versucht ist, gleich nochmal eine Karte zu lösen, um sich erneut in die Geschichte fallen zu lassen.

Derzeit könnt Ihr den mit einer Freigabe ab 12 Jahren versehenen Film noch im Kino anschauen, er dürfte aber, aufgrund der vielen anstehenden Neustarts, demnächst das Feld räumen.

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Photo Credits: Christian Jürs

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