Betrügerische Masche gegen Ältere
In Malente kam es am 16.02.2023 erneut vermehrt zu sogenannten Schockanrufen, bei denen die Betrüger sich als Polizeibeamte ausgaben. Dabei werden von den falschen Beamten häufig Kautionen gefordert, die notwendig sind, um Familienangehörige aus einer schweren Situation, wie von ihnen verursachte Unfälle, zu helfen.
Die Opfer waren in diesem Fall ältere Menschen, die im Telefonbuch verzeichnet waren. Die Anrufe erfolgten jeweils nachmittags und die Masche war immer die gleiche. Eine vermeintliche Polizeibeamtin oder ein vermeintlicher Polizeibeamter berichtete von einem tragischen Verkehrsunfall mit Todesfolge, für den die Tochter des Angerufenen verantwortlich sei. Um eine Inhaftierung abzuwenden, sollten die 82 und 83 Jahre alten Geschädigten eine sechsstellige Summe aufbringen. Beide teilten ihren Gesprächspartnern mit, einen derart hohen Betrag nicht aufbringen zu können, weshalb herrisch bis unfreundlich nach Schmuck oder Gold gefragt wurde.
Der Forderung wurde durch einen späteren Anruf eines angeblichen Staatsanwaltes nochmals Nachdruck verliehen und brachte die beiden Malenter schließlich dazu, ihre Bank aufzusuchen. In beiden Fällen kam es nur durch glückliche Umstände nicht zu einer Übergabe von Wertgegenständen. Der 82-Jährige kam außerhalb der Öffnungszeiten der Filiale und traf auf eine Kundin, die ihn auf die Betrugsmasche hinwies. Die 83-Jährige hingegen war nach der Geldabhebung derart aufgewühlt, dass sie die Anweisungen der Betrüger vergessen hatte und direkt die Polizeistation in Malente aufsuchte, wo sie ihre Tochter vermutete.
Die “echten” Polizeibeamten konnten die sichtlich von Sorge erfüllten und gleichzeitig verstörten Opfer nur mühevoll davon überzeugen, dass die Telefonate in betrügerischer Absicht erfolgten. Die Geschädigte räumte nach einem Telefonat mit ihrer Tochter sogar ein, aus Medienberichten von der Betrugsmasche gehört zu haben. Die Anrufenden seien jedoch so überzeugend gewesen, dass sie deren Glaubwürdigkeit nicht anzweifelte.
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