„Die Seifenblasen, die der Engel bläst, sind wie das Leben“, sagt Margrit Wegner. „Sie sind bunt, schillernd und einzigartig – und können plötzlich zu Ende sein.“ Wenn sie Gäste durch den Dom führt – oft Zufallsbesucher, bei deren Kindern sie einen leicht gequälten Gesichtsausdruck sieht – dann ist der Engel eine wichtige Station. „Kinder verstehen das sofort, bei Erwachsenen muss ich da mehr erzählen.“ Dafür sind die anderen Vanitas-Symbole, die die barocken Putten als Sinnbilder für Leben und Tod zeigen, eher unverständlich: „Wer kennt heute noch Sensen oder eine Sanduhr – außer beim Zähneputzen? Und der Totenschädel ist eher faszinierend und gruselig.“ Der Seifenblasenengel dagegen ist „richtig heiter“.