Buxtehude-Gedächtnisplastik in Lübeck.

Buxtehude-Gedächtnisplastik

Die schwungvolle barocke Musik des norddeutschen Komponisten Dietrich Buxtehude in moderne Formen zu übersetzen – diese Aufgabe hatte sich die Bildhauerin Vilma Lehrmann-Amschler gestellt. Die Vereinigung der beiden Künste – Musik und Skulptur – hat einen passenden Ort gefunden: Im so genannten Musikerviertel in Lübeck-St.-Lorenz. In den 1960ern gestaltet, erinnert die Plastik an das Wirken des Komponisten, der seit der Mitte des 17. Jahrhunderts als Organist an der Lübecker Marienkirche wirkte und die Musik von Johann Sebastian Bach beeinflusste.

Das Buxtehude-Gedächtnisplastik.

Das Musikerviertel entstand in den 1960er-Jahren als großes Wohnungsbauprojekt in einer bis dahin von Gärtnereien und Bauernhäusern dominierten Gegend. Zwischen den Stichstraßen von der Richard-Wagner-Straße und der Ziegelstraße führt ein Grüngürtel durch das Viertel. In diesem Gürtel findet sich etwas versteckt in der Nähe des Wendehammers der Haydnstraße diese Plastik, die an Dietrich Buxtehude erinnert, einen der bedeutendsten norddeutschen Barockkomponisten.

Die Künstlerin Vilma Lehrmann-Amschler, 1910 in Serbien geboren und in den 1930er-Jahren in Graz und Berlin ausgebildet, hatte bis zu dieser Arbeit hauptsächlich gegenständlich gearbeitet. Dieses Werk, die erste nicht-figurative Plastik der Künstlerin, soll eine Übersetzung des Klangbildes von Buxtehudes Werken in die abstrakte Form der Skulptur sein. Das Werk gehört in ein ganzes Ensemble an Stücken, die die Bildhauerin gemeinsam mit ihrem Mann, dem Kunstmaler und Grafiker Alfred Amschler als Kunst am Bau von den 1950er- bis zum Ende der 1970er-Jahre in Hamburg und Umgebung gestaltete.

Die Skulptur, die von einer Seite an ein gewelltes Notenblatt erinnert, das in der Mitte eine Öffnung besitzt, ruht auf einem Backsteinsockel, der zum einen die Lebensdaten des Geehrten enthält und zum anderen an das Baumaterial der umliegenden Häuser erinnert. Verschiedene Details der Plastik sollen Assoziationen beim Betrachter wecken – wie beispielsweise eine Struktur, die an Orgelpfeifen erinnert.

Zacken an der Bxutehude-Gedächtnisplastik Statue.
Der Schriftzug "1637-1707" auf dem Sockel der Statue.

Photo Credits: ppe

Adresse: Haydnstraße, Lübeck

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