Die neue Beleuchtung in der St. Markus-Kirche in St. Lorenz.

Leuchtende Kirche St. Markus

#lichtungen in der St. Markus-Kirche

Die St. Markus-Kirche im Lübecker Stadtteil St. Lorenz-Nord möchte mit ihrem Lichtkonzept gehörlose und hörende Menschen erreichen. Die neue Lichtanlage wurde am Sonntag, dem 13.11. mit einem Festgottesdienst eingeweiht.

Fünf Jahre Planung und ein mehrmonatiger Umbau sind geschafft. Die St. Markus-Kirche in Lübeck will mit ihrer neuen Licht- und Medienanlage künstlerisch gestaltete Gottesdienste für gehörlose und hörende Menschen anbieten. Am 13. November wird die Anlage um 10:30 Uhr in St. Markus mit einem Festgottesdienst eingeweiht.

Mit ihrem schlichten, kleinen Kirchenraum und der großen Stirnwand eignet sich die Kirche St. Markus im Lübecker Stadtteil St. Lorenz-Nord besonders gut für Projektionen und Lichtinstallationen, findet Pastorin Bettina Kiesbye. Sie freut sich, dass es nach fünf Jahren Planung und einigen Umbauarbeiten am Sonntag endlich soweit ist und das neue Lichtkonzept von St. Markus an den Start gehen kann. Es soll gehörlose und hörende Menschen gleichermaßen einbeziehen und erreichen. Mit Musik, Texten, Lichteffekten und Wandprojektionen. „Was mich berührt ist, dass die Bildsprache bei Gehörlosen das Herz öffnet. So können wir gleichberechtigt Gottesdienste gestalten“, sagt Pastorin Kiesbye.

Unter der Überschrift #lichtungen wird es in dem Festgottesdienst um Orte der Begegnung gehen, um Plätze, an denen Menschen aufeinandertreffen. Mithilfe der neuen Licht- und Medienanlage soll der Schwerpunkt auf die visuelle Wahrnehmung gelegt werden. Außerdem wird Taizé-Musik erklingen und Mitglieder des Gebärdenchors „Hands & Soul“ aus Hamburg treten auf.

Das neue Konzept kann nicht nur für gehörlose, sondern auch hörende Besucherinnen und Besucher bereichernd sein, meint Pastorin Kiesbye: „Die Idee ist, dass die Gehörlosen uns zu etwas bringen, dass auch für uns gut ist: mehr Ruhe, weniger Worte, mehr Meditatives“. Künftig will das Team einmal im Monat einen abendlichen Gottesdienst anbieten, bei dem die neue Technik genutzt wird.

Über eine spezielle Software und den daran angeschlossenen Hochleistungsbeamer kann das Team Bilder, Videos und Texte an die Kirchenwand projizieren – immer abgestimmt auf die Form des Raumes und die Musik und Wortinhalte des jeweiligen Gottesdienstes.

Der Osnabrücker Lichtkünstler Mario Haunhorst aus Osnabrück hat das Lichtkonzept in enger Absprache mit der Markuskirchengemeinde und dem Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg entworfen. Er hat auch eine Art Cajon entwickelt, mit der sich Lichteffekte rhythmisch steuern lassen.

Gebärdensprachliche Gottesdienste

Schon seit vielen Jahren gibt es in St. Markus durch die räumliche Nähe und Verbundenheit zur Vorwerker Diakonie inklusive Angebote. Seit gut zehn Jahren gehört auch die evangelische Gehörlosengemeinde zu St. Markus. Neben gebärdensprachlichen Gottesdiensten gibt es regelmäßig gemeinsam vorbereitete Gottesdienste der hörenden und der gehörlosen Gemeinde.

Die Sonderpädagogin Inge Ostertag hat sich immer wieder dafür eingesetzt, dass die Gemeindearbeit barriereärmer wird, es mehr Angebote mit Bildern, leichter Sprache und aktiver Teilnahme gibt und auch künstlerische Elemente in die Gottesdienste mit einbezogen werden.

Photo Credits: KKLL-Bettina Kiesbye

Adresse: Beim Drögenvorwerk 2-8, 23554 Lübeck
Website:  kirche-ll.de
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