In einer braunen Papiertüte steckt eine Salatverpackung aus brauner Pappe mit Holzbesteck

Weniger Geld für Mehrwegprojekte

Wenig Nachfrage – Förderprogramm endet

Das städtischen Klimaschutz-Projekt „Weiter auf dem Mehrweg“ soll Lübecker Vorreiter-Betriebe, die Mehrweg für Essen zum Mitnehmen einführen, durch ein Förderprogramm unterstützen. Es zeigte sich, dass aufgrund sehr geringer oder fehlender Rückmeldungen offenbar kein Bedarf an einem Förderprogramm in diesem Bereich besteht, sondern die Betriebe sich eigenverantwortlich auf die kommende Pflicht vorbereiten.

Da sich seit Februar 2022 nicht ausreichend Betriebe bei der Klimaleitstelle der Hansestadt Lübeck gemeldet haben, wurde das Förderfenster am 6. Oktober 2022 geschlossen.

Ab Januar 2023 gilt für viele Gastronomiebetriebe, die Essen zum Mitnehmen ausgeben, eine Mehrweg-Angebotspflicht. Dann gilt verbindlich, dass der Kundschaft alternativ zu der weithin gängigen Einwegverpackung auch eine Mehrwegoption angeboten werden muss.

"Wir für Mehrweg" vereint verschiedene Akteure

Der Runde Tisch „Wir für Mehrweg“ besteht aus Lübecker Akteur:innen aus Politik, Verwaltung, Gewerbebetrieben und Verbänden und beschäftigt sich seit 2017 mit der Reduzierung des Verpackungsmülls durch Mehrweglösungen. Bundesweit fallen 2,8 Milliarden Einwegbecher pro Jahr für den schnellen Kaffeegenuss unterwegs an. Für Lübeck bedeutet das: circa 7,3 Millionen Einwegbecher im Jahr werden nach nur wenigen Minuten Gebrauch zu Abfall. Für Einweggeschirr und Verpackungen für Außer-Haus- und Sofortverzehr fielen in Deutschland 2017 rund 300.000t Müll an. Tendenz steigend, denn auch in den letzten Jahren stieg die Gesamtmüllmenge weiter an. Die Corona-Pandemie verschärfte das Problem zusätzlich. Neben dem hohen Ressourcenverbrauch und der Umweltbelastung verursachen die so entstehenden Müllberge auch großen Aufwand bei den Entsorgungsbetrieben Lübeck.

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