Stefan Vladar ist Pianist und Dirigent zugleich
Beim Sinfoniekonzert des Philharmonischen Orchesters der Hansestadt Lübeck am 22. Mai im Großen Haus, dem ersten nach längerer Corona-Pause, ist Generalmusikdirektor Stefan Vladar im Klavierkonzert Nr. 23 von Mozart erneut in der beim Publikum sehr beliebten Personalunion von Pianist und Dirigent zu erleben und setzt zudem mit der siebten Sinfonie seinen umjubelten Beethoven-Zyklus fort.
Wolfgang Amadeus Mozart gilt in der Musikgeschichte als Vollender der Gattung Klavierkonzert. Das Klavierkonzert Nr. 23 A-Dur stellt dabei im Schaffen Mozarts in vielerlei Hinsicht ein Ausnahmewerk dar. Offensichtlich benutzt er die Gattung des Klavierkonzerts hier als Experimentierfeld: Statt der bis dahin üblichen Oboen setzt Mozart die zum Zeitpunkt der Komposition relativ neue Klangfarbe der Klarinetten ein. Gegenüber anderen Konzerten jener Zeit ist dieses Konzert von kammermusikali-scher Transparenz bestimmt.
Begeisterung löst bis heute nahezu jede Aufführung von Beethovens 1811 bis 1812 entstandenen siebenten Sinfonie aus. Obwohl die Sinfonie manche Hörerwartung kräftig durcheinanderwirbelte, war sie schon damals ein außerordentlich großer Erfolg. Am treffendsten hat vielleicht Romain Rolland Beethovens Siebte beschrieben: als „Orgie des Rhythmus“. Beethoven lässt im energiegeladenen Musikstrom seiner Sinfonie immer wieder Lücken, durch die er aus den engen sinfonischen Formen ausbrechen und ganz eigene Wege gehen kann – andere, als sie das Publikum erwartet. Das macht jedes Hören dieser genialen Komposition immer wieder aufs Neue spannend.
Adresse: Beckergrube 16, 23552 Lübeck
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Photo Credits: Anja Doehring