Seemann

Fiete – die komische Übergangsjacke

Jetzt ist er ja wieder da, der Herbst. Mit der für so eine Übergangsjahreszeit typischen Übergangsjacke. Die ist, wie auch die ganze Jahreszeit, nix Halbes und nix Ganzes. Zu dünn für den Winter, zu mollig für warme Tage. 

Was ich an Übergangsjacken interessant finde: Sie sind so eine Art Zeitmaschine. Meine Jacke beamt mich einfach mal ein halbes Jahr zurück. Nun war der Frühling in diesem Jahr ja nicht so vergnügungssteuerpflichtig, aber wenn ich die Hände in den Taschen meiner Übergangsjacke vergrabe, dann finden sich dort Zeugnisse dieser Zeit. Ein Kassenzettel, auf dem die Setzlinge für den Garten notiert sind. Der ungenutzte Ersatzlöffel der Eisdiele, in der ich das erste Eis der Saison gegessen habe. Die übriggebliebenen Wechselgroschen (heißen die eigentlich immer noch so?) vom Fischbrötchen bei der ersten Landpartie des Jahres. 

Und irgendwo findet sich sicher auch noch die Kastanie, die ich vor einem Jahr mit den Enkeln gefunden habe. Und die mich daran erinnert, welche Zeit jetzt auf mich zukommt. Falls ich also bisher nicht wusste, welchen Zweck Übergangsjacken haben – jetzt weiß ich’s.

Photo Credits: shutterstock, lassedesignen

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