Historische Ölmühle darf abgerissen werden

Die Untere Denkmalschutzbehörde der Hansestadt Lübeck hat im Rahmen eines Widerspruchverfahrens die erforderliche denkmalrechtliche Genehmigung für den Abriss der Ölmühle in der Siemser Landstraße 29 erteilt. Die Genehmigung wurde unter besonderen Bedingungen zur Bestandsdokumentation erteilt, nachdem ausführlich die Interessen, die Wirtschaftlichkeit und die Zumutbarkeit abgewogen wurden.

Ein wesentlicher Aspekt bei der Abwägung war die Hafenentwicklung, die sowohl öffentliche Belange als auch den privaten Belang des Antragstellers berücksichtigte, um den Port of Lübeck und die dort ansässigen Unternehmen zu stärken. Die Bürgerschaft hat einen Hafenentwicklungsplan beschlossen, der besagt, dass die Kaianlagen am Skandinavienkai und in allen Mittelhäfen entsprechend der Dimensionen der künftigen Referenzschiffe geplant werden sollen. Die Insellage der Ölmühle ließe sich mit den hafenbetrieblichen und hafenbahnbetrieblichen Anforderungen nicht vereinbaren.

Die Sanierung und Nutzbarmachung der Ölmühle wäre mit erheblichen Kosten verbunden und aufgrund der geographischen Lage und der umliegenden Nutzung fraglich, ob diese Kosten in einem angemessenen Zeitraum refinanziert werden könnten. Eine Nutzung des Gebäudes würde die Fortentwicklung des Port of Lübeck behindern. Daher wurde geprüft, ob die Ölmühle überhaupt einer sinnvollen und wirtschaftlichen Nutzung zugeführt werden kann. Eine Nutzung als Lagerfläche könnte möglich sein, aber eine Nutzung als Bürogebäude würde sich nicht in die Eigenart der näheren Umgebung einfügen.