Der Lübecker Filmkritiker Chrischi steht vor seinem Filmregal.

Chrischis Filmtipp zum Wochenende

Mitten ins Herz – Ein Song für Dich

Herzlich willkommen bei meinem neuen, wöchentlichen Blog. Mein Name ist Christian Jürs und ich bin seit jeher begeisterter Filmfan. Vor sieben Jahren habe ich angefangen, diese Leidenschaft mit anderen zu teilen, sprich, Filmkritiken zu verfassen. Jeden Freitag stelle ich nun auch hier Unterhaltungsfilme unterschiedlichster Genres vor und verrate Euch, ob sich diese meiner Meinung nach lohnen oder doch lieber weiträumig umfahren werden sollten.

Anlässlich des anstehenden Valentinstages dachte ich mir, wir sollten mit einer romantischen Komödie, einer sogenannten RomCom, starten. Hierfür habe ich einen Film ausgesucht, der weitestgehend in Vergessenheit geraten ist und auch bei Kritikern oftmals eher abgestraft wurde, was ich so gar nicht nachvollziehen kann. Wie Ihr der Überschrift bereits entnehmen konntet, handelt es sich um den von Marc Lawrence verfassten und inszenierten Mitten ins Herz mit dem damaligen Genre Star Hugh Grant. Ganze viermal arbeiteten die Beiden zusammen und schufen damals sehr populäre, romantische Komödien, ehe das Genre aus den Kinos weitestgehend verschwand. Einer der populärsten Filme dürfte Ein Chef zum Verlieben sein, in dem Sandra Bullock an der Seite des britischen Sunnyboys agierte. Mein Highlight aus dem Arbeitsarchiv des Grant/Lawrence-Gespanns ist aber definitiv dieser Film, der in Deutschland mit einem generischen Titel abgespeist wurde, den man quasi auf jeden anderen Genrevertreter ebenfalls hätte verwenden können.

Das Filmcover von "mitten ins herz".

Grant gibt hier den abgehalfterten Musiker Alex Fletcher, der in den Achtzigern einst Erfolge mit der Combo Pop! feierte. Deren größter Hit war der Schmachtfetzen Pop goes my heart, dessen brüllend komisches Musikvideo wir bereits im Vorspann genießen dürfen. Nach Auflösung der Band startete sein ehemaliger Bandkollege durch, während Fletcher, wie einst Andrew Ridgeley von Wham!, auf dem Abstellgleis landete und in Vergessenheit geriet. So schlägt sich Alex, von den Tantiemen der damaligen Hits lebend, auf den Bühnen kleiner Stadtfeste herum, wo die ebenfalls in die Jahre gekommenen, weiblichen Fans von damals nur noch in kleinen Grüppchen ihrem Idol zujubeln.

Dann aber erscheint ein Lichtblick am Horizont von Alex´ Karriere, als das derzeit angesagteste Popsternchen Cora Corman (Haley Bennett) ausgerechnet ihn auswählt, um einen neuen, potenziellen Hit zu komponieren. Der Haken an der Sache: Alex bleibt lediglich eine Woche Zeit, um sowohl Melodie als auch Text abzuliefern. Mit Ersterem hat der eingerostete Musiker keinerlei Probleme, doch beim Texten hapert es. Da kommt es sehr gelegen, dass sich seine neueste Haushaltshilfe Sophie Fischer (Drew Barrymore) als Ausnahmetalent in Sachen Songtexte entwerfen entpuppt. Mit etwas Überredungskunst bringt er die eigentlich für die Pflanzenpflege eingestellte Dame dazu, gemeinsam mit ihm an besagtem Song zu arbeiten, was schnell Früchte trägt. So entsteht ein zauberhaftes Lied mit dem Titel Way back into love, welches Sophie, ebenso wie ihr sympathischer Arbeitgeber, schnell ans Herz wächst. Doch dann funken die Produzenten des Popstars dazwischen und verhunzen die eingängige Ballade mit schrägen Beats. Für Alex kein großes Problem, dient der Song für ihn doch lediglich als Sprungbrett, um wieder ins Gespräch zu kommen. Doch Sophies Herzblut ginge mit der Änderung verloren, was einen Keil zwischen die aufkeimende Liebe der beiden treibt…

Während Kassenhits wie Notting Hill oder Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück eher für ein rein weibliches Publikum konzipiert waren, schafft Mitten ins Herz das Kunststück, für beide Geschlechter höchst amüsant und unterhaltsam zu geraten. Dies liegt, neben den vielen Anspielungen an die guten, alten Achtziger, vor allem an der wunderbaren Chemie, die Barrymore und Grant an den Tag legen. Auch wenn die Komödie natürlich in erwartbaren Bahnen verläuft, so fiebert man(n) und auch Frau hier dem Happy End entgegen. Hinzu kommt, dass die für den Film produzierten Songs tatsächlich Ohrwurmqualität besitzen.

Wer nun neugierig geworden ist, der kann, noch rechtzeitig bis zum Valentinstag, den Film recht günstig auf DVD, Blu-ray oder als digitale Version bei Amazon.de erstehen.

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Photo Credits: Christian Jürs

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