Freibad Krähenteich

Wie Lübeck schwimmt und schwomm

Flussbadeanstalt Marli errichtet im Juni 1899

Die Geschichte der lübschen Bäder ist untrennbar mit der lebendigen Wasserkultur der Stadt verbunden. In Lübeck, wo das Element Wasser genauso zur Identität gehört wie das weltberühmte Marzipan, haben die Einwohner schon immer die umliegenden Flüsse Trave, Wakenitz und die Ostsee als natürliche Badeorte geschätzt. Doch erst mit dem Wandel des 19. Jahrhunderts erkannte Lübeck die Bedeutung des Schwimmens als essentielle Fertigkeit des Menschen.

Ein Meilenstein in dieser Entwicklung war die Entstehung der Flussbadeanstalt Marli im Juni 1899, dem ersten öffentlichen Naturbad der Stadt. Nur wenige Tage später öffnete das Freibad an der Falkenwiese seine Pforten. Auch in der historischen Altstadt konnten die Menschen ab Mai 1900 im Altstadtbad Krähenteich das erfrischende Nass genießen. Ende der 60er-Jahre bereicherte das Naturbad Eichholz (Kleiner See) als bewachte Badestelle die Auswahl. Der erste Freibadbau in der Siebentürmestadt entstand 1958 im Stadtteil Schlutup mit dem Freibad Schlutup.

Im Jahr darauf, 1959, wurde mit dem Zentralbad das erste Hallenbad im Herzen der Stadt eröffnet. Direkt an der Ostsee entstand in Travemünde 1965 ein Thermalbad, das später als „Aqua Top“ mit Wellenbad und Travesauna bekannt wurde (geschlossen 2003). Zeitgleich entstand im Stadtteil Kücknitz das Schwimmbad Kücknitz als „kleines Familienbad am Rande der Stadt“. Sechs Jahre später erhielt Lübeck mit dem Freibad Moisling einen weiteren Ort für ein erfrischendes Freiluftschwimmerlebnis. Zuletzt wurde 1974 das Sportbad St. Lorenz errichtet, das für seine 50-Meter-Schwimmerbahnen und die Ausrichtung zahlreicher überregionaler Schwimmwettkämpfe jedes Jahr bekannt ist. Diese reiche Vielfalt an Bädern spiegelt nicht nur die Entwicklung des Schwimmens in Lübeck wider, sondern auch die tiefe Verbundenheit der Stadt mit dem erfrischenden Element Wasser.

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