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THW will Fußgängerbrücke bauen

Stadt würde frühestens bis 2026 für Ersatz sorgen

Ein beherzter Sprung über den Landgraben könnte es ermöglichen, auf die andere Seite zu gelangen. Doch ein solcher Sprung wäre besonders für ältere Menschen problematisch. Außerdem war das Gebiet zwischen der Wesleystraße und der Steinrader Hauptstraße ein beliebtes Naturgebiet, besonders bei Radfahrern.

Da die kleine Holzbrücke über den Landgraben nicht mehr existiert, sind viele Anwohner verärgert. Klaus Hinrich Rohlf, der CDU-Ortsverbandsvorsitzende im Bereich Holstentor-Nord, berichtet, dass er zahlreiche Anrufe von besorgten Anwohnern erhalten habe, als klar wurde, dass die Hansestadt die Holzbrücke frühestens bis 2026 nicht ersetzen werde. Die Anwohner befürchteten, dass das Projekt eingestellt und nie wieder eine Brücke errichtet werde. Einige waren auch empört, da die Kosten für den Bau einer neuen Holzbrücke im Vergleich zu anderen Verkehrsprojekten sehr niedrig seien.

Der THW möchte helfen und sieht eine wertvolle Übung

Der CDU-Politiker suchte daraufhin nach einfachen Lösungen und kontaktierte das THW. Rainer Mahn, der Ortsbeauftragte des THW in Lübeck, reagierte prompt und vereinbarte einen Ortstermin. Mahn betonte, dass dies für das THW eine wertvolle Übung in der Holzverarbeitung und Statik sei, und auch zur Stärkung des Teamgeists beitrage. Er sagte: “Wir sind immer bemüht, zu unterstützen, wo wir können.”

Allerdings sind dafür zunächst einige Voraussetzungen zu erfüllen, wie Mahn während des Ortstermins an der nicht mehr vorhandenen Brücke erläuterte. Dazu gehören eine Unbedenklichkeitsbescheinigung der Industrie- und Handelskammer, statische Gutachten über die Brücke und den Boden, eine Genehmigung der Hansestadt Lübeck, eine konkrete Zeichnung der geplanten Brücke sowie das benötigte Material. Das THW wird versuchen, die Arbeiten zeitlich zu koordinieren, wahrscheinlich an Wochenenden.

Andreas Zander, CDU-Bürgerschaftsmitglied, hörte Mahn aufmerksam zu, machte sich Notizen und sagte: “Ich nehme das als Aufgabe mit in die Bürgerschaft.”

Es fehlen baurechtlichen Voraussetzungen und Zustimmung der Anwohner

Die Hansestadt Lübeck begrüßt das Angebot der THW-Helferinnen und -Helfer positiv. “Aus Sicht des Sachgebietes Brückenunterhaltung und -erhaltung der Abteilung Brückenbau der Hansestadt Lübeck ist jede Unterstützung willkommen”, erklärt Stadtsprecherin Nicole Dorel. “Unsere Einschätzung ist, dass die Fachleute des THW sehr gut in der Lage sind, eine Brücke zu errichten.”

Trotz dieser positiven Einschätzung gibt es jedoch Herausforderungen: Es fehlen baurechtliche Voraussetzungen. “Das bedeutet unter anderem, dass es für die Brücke noch keine Planung und Genehmigung gibt. Die Konstruktion der Brücke, so klein sie auch sein mag, erfordert Fundamente, die ebenfalls erneuert werden müssen”, erklärt Dorel. Für die neuen Brückenteile und das Widerlager müssen aktuelle Richtlinien und Normen eingehalten werden, besonders weil die Brücke zu einem öffentlichen Weg gehört.

Zusätzlich dazu gibt es offenbar auch Anwohner, die Bedenken gegen eine Ersetzung der Brücke haben. “Die Abstimmungen zur Klärung der Betroffenheit der privaten Grundstückseigentümer sind noch im Gange”, erklärt Dorel. “Ohne deren Zustimmung sind keine Baumaßnahmen auf deren Grundstücken erlaubt, auch wenn das THW oder ein Verband sich für gemeinschaftliche Interessen einsetzen.”

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