Bagger

Abbruch am Lübecker Lindenplatz

Die Abrissbagger haben die Arbeit bereits begonnen

Vor der Kulisse der Lübecker Altstadt wirbelt der Staub auf. Es rattert, rumpelt und kracht, während der Bagger die Gebäude des ehemaligen Autohauses Lorenzen am Lübecker Lindenplatz niederreißt. Lange Zeit galt das Firmengelände als schlimmste Brache Lübecks und vielleicht als die Ruine, die die Bewohner der Hansestadt am meisten erregte.

Noch sind einige Plakate an den Wänden des früheren Autohauses zu sehen, Überreste längst vergangener Veranstaltungen. Doch diese Außenwände dienen nur noch als Fassade. Die Abrissbagger der Lübecker Firma Grabowski arbeiten sich von der Rückseite durch die Mauern. Auf dem jetzt freigelegten Gelände wird der Bauschutt sortiert, Metalle und andere beim Abbruch anfallende Materialien werden getrennt. In wenigen Tagen wird hier nichts mehr stehen oder herumliegen.

Bereits vor neunzehn Jahren zog das Autohaus aus

Fußgänger bleiben stehen und beobachten das Geschehen. “Es wird Zeit, dass dieser Schandfleck endlich verschwindet,” sagen einige laut, während viele andere es einfach denken. Auch Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau äußerte, dass der Abbruch ein gutes Signal sei und ein Schandfleck verschwinde.

Bereits 2005 verließ der Autohändler das Gebäude. Danach zog ein Restposten-Markt ein, der jedoch nicht lange blieb. Seitdem steht das Gelände leer. Es gab viele Pläne zur Nutzung des Areals, aber konkret wurde es erst 2019. Die Berliner Hypoport SE plant, dort ihre neue Firmenzentrale zu errichten. Zu dem Unternehmen gehört auch der Lübecker Finanzdienstleister Dr. Klein.

Das Unternehmen plant, 90 Millionen Euro in das Projekt am Lindenplatz zu investieren, und dort sollen einmal 800 Menschen arbeiten. Allerdings hat die Firma noch keine endgültige Genehmigung von der Hansestadt Lübeck erhalten. Laut einem Unternehmenssprecher laufen noch Gespräche mit der Stadtplanung.

Der erste Schritt ist jedoch getan: Das frühere Autohaus wird abgerissen. Ein Keller unter dem Gebäude erschwert den Abbruch an einigen Stellen, aber ansonsten ist der Abriss laut dem Abbruchunternehmen unproblematisch. Anschließend soll ein stabiler Holzzaun um das Gelände errichtet werden, um das Stadtbild zu wahren. Viele Lübecker sind der Meinung, dass dieser Schritt fast 20 Jahre zu spät kommt.

Photo Credits: AdobeStock_444621325

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