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Der LBV Phönix lehnt den Bau ab

LBV Phönix stoppt Großsporthalle auf Falkenwiese in Lübeck

Eine geplante Großsporthalle mit Tribünen, 60-Meter-Sprintbahn sowie Weitsprung- und Wurfanlage auf dem Gelände des Sportzentrums Falkenwiese in Lübeck wird nicht gebaut. Der LBV Phönix lehnt das Projekt ab. Hier sind die Hintergründe und nächsten Schritte.
 
Die neue Sporthalle auf dem Sportzentrum Falkenwiese in Lübeck war ein modernes und lang ersehntes Projekt, seit die Stadt vor zwei Jahren eine Machbarkeitsstudie dafür präsentiert hat. Geplant war eine Dreifeldhalle mit Zuschauertribünen, einer zusätzlichen 60-Meter-Sprintbahn sowie Weitsprung- und Wurfanlagen, bekannt als “Variante 8” in der Studie. Dies hätte einen großen Fortschritt für die Leichtathletik in Lübeck bedeutet, die seit langem auf bessere Trainingsmöglichkeiten im Winter gehofft hatte.
 
Die Pläne wurden jedoch aufgegeben, da der LBV Phönix, zuständig für das städtische Teilerbbaurecht, sein Einverständnis verweigerte und nicht als Bauherr fungieren wollte. Steffen Kohl, Vorsitzender des LBV Phönix, bestätigte, dass sich der Gesamtvorstand des Vereins bereits vor einem Jahr gegen das Projekt mit der Hansestadt ausgesprochen hatte, aufgrund der Risiken und der Befürchtung bezüglich der Nutzungszeiten. Auch die Variante mit der Stadt als Bauherrn wurde vom LBV abgelehnt.
 
Laut Nicole Dorel, Pressesprecherin der Stadt, hätte der LBV im Gegenzug für die Abtretung der Teilfläche ein langjähriges exklusives Nutzungsrecht im Nachmittags-/Abend- und Wochenendbereich sowie Nutzungsanteile im neuen Leichtathletik-Bereich erhalten können. Außerdem hätte eine sanierungsbedürftige Vereinssporthalle durch einen energetisch hochwertigen Neubau ersetzt werden können, was den Trainingsbedingungen des LBV erheblich zugutegekommen wäre.

Verpasste Chance trotz möglicher Lösungen

Zuletzt erhielt die neue Halle sogar Unterstützung aus Kiel. “Wir möchten den Leistungssport in Lübeck im Bereich Beachvolleyball und Leichtathletik stärken. Die finanziellen Mittel dafür stehen zur Verfügung”, hatte Magdalena Fink, Staatssekretärin im Landesministerium, beim Sommerfest des Klub 111 erklärt. Dirk Schulz, Landestrainer beim MTV Lübeck, ist enttäuscht über das Hallenprojekt-Aus: “Das ist eine verpasste Gelegenheit und sehr bedauerlich. Das Konzept war überzeugend, und die Möglichkeit, Landesmittel zu erhalten, war sehr realistisch.” Er war sich mit den LBV-Leichtathleten einig: “Wir hätten gute Lösungen finden können. Es geht nicht um eine große Anzahl von Leuten.” Schulz hat den Eindruck, dass hier nur um den Erhalt bestehender Zustände geht.

Und wie sieht die Zukunft aus? Der LBV Phönix wird weiterhin die bestehende Mehrzweckhalle nutzen. Die Stadt plant auf eigenem Grundstück auf der Falkenwiese den Bau einer neuen teilbaren Zweifeldhalle für den Schulsport, inklusive neuer Räumlichkeiten für die Außensportflächen. Hierfür werden das alte Umkleidegebäude und der Bauhof abgerissen. Diese neue Lösung wird nun den Ausschüssen und der Bürgerschaft präsentiert.

Mehr Raum für richtige Talentförderung benötigt

Und für die Leichtathletik wird nun nach Alternativen gesucht. “Wir Sportler sind lösungsorientiert”, sagt Schulz und verweist auf den Buniamshof als Möglichkeit. Ein Leichtathletik-Laufschlauch ähnlich dem in Flensburg wäre dort denkbar. Schulz erklärt: “Wir haben mehrere Vorschläge gemacht.” Besonders die Oberschule zum Dom, eine von 14 Partnerschulen zur Talentförderung im Land, benötigt dringend neuen Raum. Schulz betont: “Wir können bereits jetzt keinen fachgerechten Unterricht anbieten.” Wenn er seinen Kollegen an den Partnerschulen erklärt, “unter welchen Bedingungen wir arbeiten müssen, um Talente zu entwickeln, schütteln sie nur den Kopf.”

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Adresse:An der Falkenwiese, 23552 Lübeck
Website: sportzentrum-falkenwiese.de

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