Film

Chrischis Filmtipp zum Wochenende

PRETTY IN PINK

Der Januar ist ein trister, grauer Monat. Es ist an der Zeit, ein wenig Farbe, zumindest filmischer Art, hinzuzufügen. Und deshalb stelle ich Euch heute den romantischen Brat Pack-Klassiker „Pretty in Pink“ vor. Dessen Drehbuch verfasste John Hughes (u.a. Kevin allein zu Haus), der außerdem mitproduzierte.

Bis heute besitzt der Film bei meiner Generation (X) einen besonderen Kultstatus. Dabei musste Hughes von seiner ursprünglichen Version abweichen, da das Testpublikum ihn und Regisseur Howard Deutch für das ursprüngliche Filmfinale abwatschte. Was geschehen war und warum dieser 80er-Jugendstreifen so unfassbar kultig ist? Lest selbst…

Ganz normale Teenagerin

Andie Walsh (Molly Ringwald) ist auf den ersten Blick eine ganz normale Teenagerin aus den Achtzigern. Doch von ihren Mitschülern unterscheidet das Mädchen so einiges. Während die meisten von ihren Mitschülern und Mitschülerinnen aus gutem, reichem Hause stammen, lebt Andie mit ihrem Vater Jack (Harry Dean Stanton) in eher ärmlichen, einfachen Verhältnissen. Dies liegt vor allem daran, dass Andies Mutter die beiden vor drei Jahren auf Nimmerwiedersehen verließ. Jack kann diese Tatsache nicht verarbeiten und hangelt sich mit Aushilfsjobs durchs Leben, während Andie sich als toughes und vor allem kreatives Mädchen outet. Sie arbeitet in ihrer Freizeit in einem Plattenladen mit der etwas ausgeflippten Iona (Annie Potts) zusammen und schneidert ganz nebenbei aus Second Hand Klamotten ihre Outfits kostengünstig einfach selbst. Ein Stipendium verhalf der lebensfrohen Rothaarigen zu einem Platz in der Schule der Besserbetuchten, doch ihren Mitschülern ist das einfache Mädchen ein Dorn im Auge.

Platonische Freundschaft

Allen Gesellschaftsschichten zum Trotz, gibt es zwei Jungs an ihrer Schule, die ein Auge auf das hübsche, junge Mädchen geworfen haben. Der eine, Philip F. Dale, genannt Duckie (Jon Cryer), kommt wie sie aus der unteren Gesellschaftsschicht und ist schon seit langer Zeit auf platonischer Ebene mit Andie befreundet. Tief im Innersten liebt er sie zwar von ganzem Herzen, doch sein albernes Auftreten und der innere Schweinehund verhinderten immer wieder, dass der sprichwörtliche Funke übersprang. Dann ist da noch Blane (Andrew McCarthy), ein Junge aus reichen Verhältnissen, der Andie verlegen im Plattenladen anspricht und um ein Date bittet.

Hier bemerkt der aufmerksame Zuschauer schnell, dass eben jener Funke am Überspringen ist, doch stellt sich Blanes Clique, angeführt vom schmierigen Steff McKee (James Spader), quer bei der Wahl von Blanes Herzensdame. Trotzdem bittet er sie, mit ihm auf den Abschlussball zu gehen. Als die beiden eines Abends auf einer von Steff ausgerichteten Party aufschlagen, begegnen die versnobten, reichen Kids dem einfachen Mädchen gegenüber erneut feindselig. Doch Andie bleibt sich selbst treu und ist bereit, sich den Anfeindungen zu stellen. Als sie jedoch Blane die Pistole auf die Brust setzt und ihn zwingt, sich für eine Seite zu entscheiden, traut sich dieser nicht, seinen Mann zu stehen und geht Andie stattdessen aus dem Weg. Der Abschlussball soll schließlich die Entscheidung in Sachen Liebe bringen…

Extraportion Zuckerguss

Mit weit weniger Humor als gewohnt, dafür mit einer Extraportion Zuckerguss, erzählt John Hughes hier erneut die Geschichte der ersten, großen Liebe. Wie schon in „Das darf man nur als Erwachsener – Sixteen Candles“ und „The Breakfast Club“, wurde die damals äußerst bezaubernde Molly Ringwald besetzt (ist sie übrigens immer noch!). Als bester Freund „Duckie“ sollte ursprünglich „L.I.S.A. – Der helle Wahnsinn“ Nebendarsteller Robert Downey Jr. agieren, doch dazu kam es nicht. An seine Stelle trat der später mit „Two and a half Men“ äußerst erfolgreiche Jon Cryer, was schlussendlich zu einem anderen Film als geplant führte.

Was es genau damit auf sich hat, wird hier aus Spoilergründen nicht verraten. Im Bonusmaterial der erschienenen Blu-ray findet Ihr allerdings die genaue Antwort auf all Eure Fragen. Das Finale von „Pretty in Pink“ musste jedenfalls neu gedreht werden, da das von Hughes erdachte Ende mit Pauken und Trompeten beim Testpublikum durchfiel. Wer genau hinschaut, kann anhand von Andrew McCarthy erkennen, dass das Finale zu einem späteren Zeitpunkt nachgedreht wurde, da der nun kurzgeschorene Darsteller eine etwas missglückte Perücke verpasst bekam.

Wunderschönes Märchen

Was sich oftmals eher negativ auswirkt, erwies sich hier als schicksalhafte Fügung, denn der Nachdreh tat dem Film tatsächlich gut. Die Extraportion Zuckerguss, die hier im Finale versprüht wird, klebt nicht, sondern zaubert einen schmackhaften 80er-Coming-of-Age-Kompott, der zu Hughes besten Werken gezählt werden darf und sich als wunderschönes Märchen entpuppt. Happy End garantiert. Erstaunlich, dass er hier das Regiezepter aus der Hand und an Howard Deutch (drehte für Hughes auch „Ist Sie nicht wunderbar?“ und „Ferien zu Dritt“) übergab.

Photo Credits: AdobeStock_541333168

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