Erkältung stimme Gesang

Erkältungswelle beim Weihnachtskonzert

Gelungenes Konzert trotz Erkältungswelle

Trotz zahlreicher Erkrankungen im Chor des Theaters Lübeck präsentierte das Philharmonische Orchester zusammen mit Solisten im Großen Haus ein festliches Weihnachtskonzert.

Das Weihnachtskonzert der Lübecker Philharmoniker unter der Leitung von Takahiro Nagasaki begann mit einer Herausforderung. Chordirektor Jan-Michael Krüger betrat die Bühne und informierte das Publikum darüber, dass eine Erkältungswelle den Chor heimgesucht hatte. Zwei Drittel der Sängerinnen und Sänger waren erkrankt. Trotz Unterstützung aus dem Solistenensemble des Theaters standen daher nur sieben Damen und sechs Herren zur Verfügung. Dennoch überzeugten sie mit einer bewundernswerten Darbietung.

Das von Kapellmeister Nagasaki zusammengestellte Programm enthielt einige Überraschungen. Im ersten Teil erklang Barockmusik, wobei Nagasaki vom Cembalo aus dirigierte. Im zweiten Teil wurden Ausschnitte aus Opern von Bizet bis Richard Strauss präsentiert, teilweise in selten zu hörenden weihnachtlichen Bearbeitungen. Die Ouvertüre zu Händels “Feuerwerksmusik” eröffnete das Konzert und setzte festliche Klänge, die zwar nichts mit Weihnachten zu tun haben, dennoch in die festliche Jahreszeit passten.

Hervorragende Sololeistungen

Andrea Stadel brillierte in den Solo-Partien, insbesondere im barocken Repertoire fühlte sie sich offensichtlich sehr wohl. Der Höhepunkt des ersten Teils des Konzerts war ihre herausragende Darbietung des berühmten “Air” aus Johann Sebastian Bachs 3. Orchestersuite. Takahiro Nagasaki und seine Musiker machten aus diesem oft gehörten Stück mit wunderbarer dynamischer Differenzierung und samtweichen Klängen ein beeindruckendes Erlebnis.

Der zweite Teil im fast ausverkauften Großen Haus des Theaters begann erneut mit einem oft gehörten Stück, dem alten provenzalischen Weihnachtslied “Marche des Rois”. Wenige Zuhörer verbinden den Titel mit dieser Musik. Das dritte Werk offenbarte, was aus der Musik von Georges Bizet gemacht werden kann. Das Intermezzo aus der Suite “L’Arlésienne” wurde von Erneste Guirard zu einem “Agnus Dei” umgewandelt.

Stehende Ovationen und Bravo-Rufe

Evmorfia Metaxaki sang diese Bearbeitung hinreißend, einfühlsam begleitet vom Dirigenten und dem Orchester. Der Tenor Gustavo Eda Mordente aus dem Opernstudio, der den Abend im Chor unterstützte, präsentierte das “Agnus Dei” aus Puccinis “Messa di Gloria” auf eine zum Dahinschmelzen schöne Weise. Gleiches galt für das zum “Ave Maria” bearbeitete Intermezzo aus der Oper “Cavalleria Rusticana” von Pietro Mascagni.

Der Applaus am Ende war groß, Bravo-Rufe und stehende Ovationen belohnten die Sänger und Musiker, darunter die herausragenden Solisten Joachim Pfeiffer (Trompete) und Anton Schulten (Horn). Takahiro Nagasaki und sein Ensemble bedankten sich mit dem ersten Chor aus der ersten Kantate von Bachs “Weihnachtsoratorium” – allerdings mit dem ursprünglichen Text der Glückwunschkantate anlässlich des Geburtstags von Maria Josepha, Kurfürstin von Sachsen und Königin von Polen.

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