Chischis Filmtipp KW30

Chrischis Filmtipp zum Wochenende

Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil 1

Im Kino ist der Teufel los, seit letzte Woche „Barbenheimer“ gestartet ist. Das ist einerseits erfreulich für die unter den Streamingdiensten leidenden Lichtspielhäuser, doch der Hype um eine Plastikpuppe und die Atombombe geht auch zu lasten einer anderen, absolut sehenswerten Produktion. Die Rede ist von „Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil 1“, dem mittlerweile siebten Agentenabenteuer rund um Tom Cruise´ alter Ego Ethan Hunt. Ein Actionkracher, den Ihr Euch keinesfalls entgehen lassen solltet. Ich verrate Euch, warum.

Es ist einmal mehr an der Zeit für Top-Agent Ethan Hunt (Tom Cruise) die Welt zu retten. Doch diesmal ist es kein abtrünniger Ex-Kollege oder Multimilliardär mit Allmachtsphantasien, sondern ein äußerst zeitgemäßer Bösewicht: Die „Entität“, eine künstliche Intelligenz, die sich selbstständig in sämtliche Computersysteme der Welt einhacken kann und außer Kontrolle geraten ist. Das russische U-Boot Sewastopol ist ihr erstes Opfer. Dieses befindet sich im Beringmeer zwecks Tests einer neuen Tarnkappentechnik. Die Entität hackt sich jedoch unbemerkt in deren Systeme und sendet der Crew auf dem Radar die Fehlinformation eines angreifenden US-Kriegsschiffes. Als die Besatzung als Antwort auf den vermeintlichen Angriff ein Torpedo aussendet, verschwindet der Angreifer plötzlich spurlos vom Radar, das Torpedo dreht um und zerstört die Sewastopol.

Diese Eröffnungssequenz erinnert nicht von ungefähr an die Ausgangssituation des 1981er James Bond Klassikers „In tödlicher Mission“, in dem ein Schiff der britischen Marine ein ähnliches Schicksal erleidet. Der Roger Moore Film handelte von der Suche nach einem Steuercomputer für Atomraketen, Ethan Hunt und seine Leute sollen einen zweiteiligen Schlüssel aufspüren, mit dessen Hilfe sich die Entität vernichten ließe – oder unter Kontrolle bringen, was sowohl die Geheimdienste als auch den Schurken Gabriel (Esai Morales), der seine ganz eigenen Ziele verfolgt, auf den Plan ruft.

Missing ist sowohl spannend als auch traurig und manchmal sogar lustig und entführt den Zuschauer auf eine Reise, die mit unerwarteten Wendungen aufwartet. Es ist einer dieser Filme, bei denen man beim Einsetzen des Abspanns versucht ist, gleich nochmal eine Karte zu lösen, um sich erneut in die Geschichte fallen zu lassen.

Derzeit könnt Ihr den mit einer Freigabe ab 12 Jahren versehenen Film noch im Kino anschauen, er dürfte aber, aufgrund der vielen anstehenden Neustarts, demnächst das Feld räumen.

Doch zunächst trifft Hunt auf einen alten Bekannten. Sein ehemaliger IMF-Vorgesetzter Eugene Kittridge (Henry Czerny), mit dem er bereits im ersten Teil aneinandergeriet, setzt Hunt auf dessen Freundin, die ehemalige MI6-Agentin Ilsa Faust (Rebecca Ferguson) an, die im Besitz eines der zwei Schlüsselteile sein soll. Sie soll liquidiert werden, was unser Held natürlich nicht zulassen möchte. Und reaktiviert er seine alten Freunde, das Hacker-Duo Benji (Simon Pegg) und Luther (Ving Rhames), um die Schlüsselteile aufzuspüren und die Entität ein für allemal zu vernichten. Dabei kreuzen sie den Weg der gerissenen Taschendiebin Grace (Hayley Atwell), die ungewollt in die Sache hineingezogen wird. Eine Hetzjagd, die von der arabischen Wüste, bis nach Italien und schließlich in den Orient Express führt, nimmt ihren Lauf.

Das Filmplakat für Mission: Impossible

Wow, einfach wow! Was Regisseur Christopher McQuarry hier mit seinem Star Tom Cruise und dessen gut harmonierenden Co-Stars abzieht, ist bestes Hollywoodentertainment und besinnt sich alter Agentenfilmwurzeln vergangener James Bond-Tage. Dabei erinnert der Film nicht nur zu Beginn an eingangs erwähnten „In tödlicher Mission“. Auch eine Verfolgungsjagd, die hier im gelben Fiat (bei Bond war es eine Ente) stattfindet, weckt Erinnerungen und entpuppt sich als Comedyhighlight dieses famosen Abenteuers. Die Action ist erneut atemberaubend, wirkt aber, entgegen den letzten beiden Teilen, ein Stück weit zurückgeschraubt, um der Agentengeschichte Platz zu machen. Eine Sequenz im nächtlichen Venedig darf als Reminiszenz an die düstere Eröffnung des Erstlings verstanden werden. Und am Ende gibt es dann ein ausuferndes, spannendes Finale mit Staun-Effekt.

„Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil 1“ ist den Kauf einer Kinokarte absolut wert. Die Action ist faszinierend, gut gefilmt, nachvollziehbar und nicht zerschnitten wie zuletzt bei „Fast X“, der Cast harmoniert wunderbar. Super ist auch Pom Klementieff (Mantis aus den „Guardians of the Galaxy“-Filmen) als eiskalte Killerin. Die 163 Minuten Mammutlaufzeit vergehen wie im Flug. Ob der abtrünnige Ethan Hunt aber die Welt retten kann, dass erfahren wir letzten Endes erst in Teil 2. Trotzdem, ab ins Kino mit Euch. Ihr verpasst sonst den Actionfilm des Jahres.

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Photo Credits: Christian Jürs

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