Verlorene Vielfalt – Artensterben in Bildern

Im Juli 2022 enthielt die ‚Rote Liste‘ der bedrohten Tier- und Pflanzenarten über 147.000 Arten, mehr als 41.500 davon waren laut Weltnaturschutzunion (IUCN) vom Aussterben bedroht – mehr als jemals zuvor. Was uns bereits verloren gegangen ist, zeigen die beiden Lübecker Hobbymalerinnen Susan Mau und Susan Kreft. Sie haben einige dieser für immer verlorenen oder bedrohten Arten nach Vorlagen aus alten Zeichnungen oder Fotos in ihren Bildern festgehalten. Diese werden im Haerder Center vom 24.02. bis zum 27.02. von 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr ausgestellt sein.

Jeden Samstag treffen sich die beiden Hobbymalerinnen zum Austausch, zur gegenseitigen Inspiration und um an ihren Bildern zu malen. Dabei entstand auch die Idee zu dieser ersten Ausstellung der beiden, denn sie engagieren sich in ihrer Freizeit außerdem in Umweltorganisationen: Susan Kreft in der Umweltgewerkschaft und Susan Mau bei Greenpeace Lübeck. So lag es nahe, die beiden Interessen miteinander zu verbinden und Bilder zu malen, die der Anlass zur Diskussion, zum Nachdenken und für einen Gedankenaustausch sind.

„Für mich als Umweltaktivistin ist es unerträglich zu sehen, dass immer mehr Tierarten durch den menschengemachten Klimawandel und den direkten Eingriff in intakte Ökosysteme vor dem Aussterben stehen“, erläutert Susan Kreft. „Es traurig, dass Eisbären in der Arktis ihrer Nahrungsgrundlage beraubt werden, weil die Eismassen verschwinden und durch den Anbau von Palmöl weltweit große Waldbestände meist durch Brandrodung für immer zerstört werden, wodurch Millionen von Tieren getötet werden. Es muss sich unbedingt etwas ändern und jeder von uns kann etwas beitragen. Um CO² einzusparen, häufiger mal mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zu fahren, sowie den Fleischverbrauch zu reduzieren,  ist für jeden von uns machbar.“, so Kreft weiter. Susan Mau ergänzt: “Als Geologin weiß ich, dass es schon diverse Massensterben in der Erdgeschichte gab. Das Bekannteste ist das Aussterben der Dinosaurier vor ca. 65 Millionen Jahren. Nun leben wir in einer Zeit, in der der Artenverlust erdgeschichtliche Dimensionen angenommen hat! Das ist einfach nur furchtbar! Die Artenvielfalt schwindet durch Umweltveränderungen wie Klimaerwärmung und Überdüngung und den damit verbundenen Verlust des Lebensraumes für viele Tiere und Pflanzen. Letztendlich aber schaden wir uns damit selbst. Nur gemeinsam können wir gegensteuern und unsere schöne Umwelt erhalten. Davon bin ich überzeugt!“

Wenn auch die Gründe für das Artensterben vielfältig sind, ist der Mensch doch fast immer der Auslöser.  Um auf das Thema aufmerksam zu machen und Tipps zu geben, wie jede und jeder Einzelne Tieren und Pflanzen helfen kann, wird diese Ausstellung außerdem von Greenpeace Lübeck unterstützt. Zusammen mit den Besuchern der Ausstellung sollen weitere Ideen gesammelt werden, wie die Biodiversität auf unserer Erde besser geschützt werden kann.