Ein altes Dokument aus den Lübecker Archiven, das Barbarossaprivileg.

Unsere Schätze – das Barbarossaprivileg

Eines der wichtigsten Dokumente

Wenn es so etwas wie die Geburtsurkunde für Lübeck gibt, dann ist sie die von niemandem anderen als Barbarossa unterzeichnete Urkunde. In dem Schreiben von 1188 werden zum Beispiel die Grenzen der Stadt festgelegt, wie sie teilweise heute noch gelten. Der Stadt, damals noch eine Siedlung an der Nordspitze der heutigen Insel, wurden Rechte verliehen. Das Problem: Sie ist nicht echt.

Im Archiv der Hansestadt Lübeck lagert ein Pergament, dessen Wert kaum hoch genug geschätzt werden kann. Das Barbarossa-Privileg, wie es allgemein genannt wird, ist eines der wichtigsten Dokumente Lübecks. Obwohl es fast so alt ist wie die Stadt selber, hat es Auswirkungen bis heute – zum Beispiel auf den Stadtgrundriss: Die damals rund 30 Jahre alte Stadt bekam von allerhöchster Stelle Ländereien und Nutzungsrechte in der Umgebung zugesprochen. In den Jahren vorher hatten die Geschicke des Reichs auch die junge Siedlung am nördlichen Rand der Halbinsel zwischen Trave und Wakenitz hinund hergeschleudert. Heinrich der Löwe, der legendäre Wieder-Gründer der Stadt, wurde von seinem Cousin Friedrich entmachtet und so kam die Stadt in den Besitz des Reichs.

Grundlagen für die Zukunft

Acht Jahre, nachdem Lübeck den Besitzer gewechselt hatte, stattete der Kaiser die Stadt mit Rechten aus: Was in den nächsten Jahrhunderten zu einer der wichtigsten Grundlagen für die wirtschaftliche Vormachtstellung Lübecks wurde, waren die im Barbarossa-Privileg hinterlegten Hoheitsrechte auf der Strecknitz bis nach Mölln und die Zugangsrechte zur Ostsee. Damit legte Barbarossa unbewusst einen der Grundsteine für die Hanse: Der spätere Strecknitz-Kanal war einer der wichtigen Handelswege, dessen Schlüsselstelle Lübeck innehatte und die Lübecker Kaufleute nutzten sie.

Ein altes Dokument aus den Lübecker Archiven, das Barbarossaprivileg.

Photo Credits: Archiv der Hansestadt Lübeck

Adresse: Mühlendamm 1-3, 23552 Lübeck
Website:  luebeck.de

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