Seemann

Fiete – der beste Name ist “Sabbelverdeck”

Es ist schon ein paar Tage her, als in Berlin der Fernsehturm gebaut wurde. Weil sich – wegen der Optik – die Sonne in der Kugel immer in einem Kreuz spiegelt, nannten viele den Turm „Sankt Walter“ nach dem Parteichef Ulbricht. Das fand die Obrigkeit nicht so toll und erfand den Volksmund, der den Fernsehturm „Telespargel“ genannt habe. Tat niemand. 

Warum ich die Geschichte mit dem Fernsehturm erzähle? Weil seit einiger Zeit die Radiosender und notorischen Gute-Laune-Menschen nach lustigen Namen für die allgegenwärtigen Masken suchen. „Schnüssjardinche“ hießen die in Köln, also „Mundgardine“, in Franken „Goschn-Windel“ – naja. Hier, so haben sie herausgefunden, sollen die „Snutenpulli“ heißen. Hab ich im echten Leben auch noch nie gehört. 

Ich glaub ja, das haben die sich auch ausgedacht, damit sie was zu erzählen haben. Klingt ja auch ganz niedlich, der „Snutenpulli“. Aber wenn etwas einen niedlichen Spitznamen aufgedrückt bekommt, dann klingt das für mich immer etwas seltsam. Eben nach behördlichem „Telespargel“. 

Ich nenn die Maske immer „Sabbelverdeck“. Da weiß man, woran man ist. Sabbel nich, dat geiht!

Photo Credits: shutterstock, lassedesignen

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