Platanow – Schauspiel von Anton Tschechow

“Platonow” ist ein frühes Werk des Dramatikers und Erzählers Anton Tschechow. Als 18-jähriger Gymnasiast schrieb er dieses Theaterstück und widmete es der renommierten Schauspielerin Marija Jermolowa. Obwohl das Manuskript zunächst vom Theater abgelehnt wurde und Tschechow es aus Enttäuschung angeblich vernichtet haben soll, wurde eine Abschrift nach seinem Tod wiederentdeckt und 1923 veröffentlicht. Diese melancholische Komödie enthält bereits in konzentrierter Form alle Elemente, die Tschechow später berühmt machen sollten.

Das Stück spielt im Landhaus der Witwe Anna Petrowna, wo sich Nachbarn, Liebhaber und Gläubiger versammeln. Im Mittelpunkt steht Platonow, ein Zyniker, der gleichermaßen verachtet und geliebt wird für seine scharfe Zunge. Die anderen Figuren projizieren ihre Träume und Hoffnungen auf ihn, selbst wenn er ihnen den Spiegel vorhält und ihre Gier und Feigheit entlarvt. Platonow betrachtet sich selbst als gescheiterte Existenz, da er weder die Erwartungen an eine große Karriere erfüllen konnte noch seine eigenen Ideale bewahren konnte.

Getrieben vom Reiz der Ablenkung und dem Glanz vergangener Tage stürzt sich Platonow in Affären, sei es mit der stolzen Generalswitwe Anna oder mit der frisch vermählten Sofia, die ihre Heirat bereits bereut. Doch immer wieder bricht er Versprechungen und entfacht so einen Orkan aus Leidenschaft und Rache.

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