clemensstraße

Die Clemensstraße in Lübeck

Clemensstraße wird 70er Jahren Rotlichtviertel

Die Clemensstraße, etwa 90 Meter lang, liegt im nordwestlichen Teil der Altstadtinsel im Marien-Magdalenen Quartier. Diese Straße erstreckt sich in annähernder Ost-West-Richtung, mit einem markanten Doppelknick ungefähr auf halber Strecke, und verbindet die Böttcherstraße mit der Straße An der Untertrave. Die urkundliche Erwähnung der Clemensstraße erfolgte erstmals im Jahr 1318 unter dem lateinischen Namen “Prope cimiterium sancti Clementis” (Beim St.-Clemens-Kirchhof), benannt nach der dortigen St. Clemens-Kirche, die seit 1257 existierte, 1803 profaniert und 1899 abgebrochen wurde.

Im Jahr 1325 trug die Straße den Namen “Parva platea, cum itur de cymerterio sancti Clementis ad Travenam” (Kleine Straße, die vom St.-Clemens-Kirchhof zur Trave führt), 1352 “Apud sanctum Clementem” (Bei St. Clemens). 1484 wurde der niederdeutsche Name zu “Sunte Clemensstrate” geändert, 1486 zu “Sunte Clemenstwiete” und 1614 zu “Clementestwiete”. Offiziell wurde 1852 der Straßenname als “Clemenstwiete” festgelegt, jedoch 1927 in die heutige Form “Clemensstraße” geändert.

Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Clemensstraße zum Rotlichtviertel Lübecks und wurde zur Jahrhundertwende als Sperrbezirk ausgewiesen, in dem die Prostitution legal war. Infolgedessen etablierten sich hier mehrere Bordelle. Das Bordell im Haus Clemensstraße 10, bekannt als “Weißer Engel” und “Goldener Engel”, fand im Roman “Professor Unrat” von Heinrich Mann als “Blauer Engel” literarische Anerkennung.

In den 1970er Jahren erreichte die Nutzung der Straße als Rotlichtviertel ihren Höhepunkt, mit damals 14 Bordellbetrieben und 160 Prostituierten. Seither ging die Zahl der Etablissements und der hier tätigen Frauen stetig zurück. Im Dezember 2006 schloss mit der “Goldenen 7” das letzte Bordell, und die Straße verlor endgültig ihre sprichwörtliche Funktion in Lübeck.

Viel neues Leben hielt Einzug in die Clemensstraße

Im Jahr 2010 eröffnete das Haus 8 unter dem Namen “Blauer Engel” erneut seine Türen für das Lübecker Nachtleben. Anfangs als Studentenkneipe beworben, entwickelte sich das Lokal und die Clemensstraße zu einem zentralen Punkt der Lübecker Kneipenkultur, in dem sich auch weitere Gastronomiebetriebe wie die Bar No.12, und die UnklarBar ansiedelten.

Photo Credits: AdobeStock_633942382

Adresse: Clemensstraße
Website: Unklar Bar
Instagram: unklar.bar
Facebook: Bar Nummer 12

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