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Reduktion der Bahnverbindungen

Maßnahmen zur Kompensation von ÖPNV-Finanzierungslücken bis 2032

Ab 2025 wird es im Lübecker Hauptbahnhof weniger Zugverbindungen geben. Die Landesregierung plant, jeweils eine nächtliche Verbindung nach Neustadt und Hamburg zu streichen. Zudem sollen vier tägliche Züge zwischen Hauptbahnhof und Travemünde entfallen. Die Verhandlungen über die Strecke nach Kiel sind noch nicht abgeschlossen.

Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen erklärte gemeinsam mit NAH.SH-Chef Arne Beck in Kiel, dass obwohl der Beitrag des Landes zur ÖPNV-Finanzierung seit 2022 von 66 auf aktuell 275 Millionen Euro gestiegen sei, voraussichtlich bis zum Jahr 2032 etwa 570 Millionen Euro an fehlenden Regionalisierungsmitteln anfielen.

„In der Landesregierung haben wir uns darauf geeinigt, einen Teil dieses Defizits durch die Reduzierung von Verkehrsleistungen auszugleichen. Unser Ziel ist jedoch, die Lücke in den kommenden Jahren unter anderem durch die Nutzung unseres Sondervermögens MOIN.SH zu schließen. Außerdem planen wir eine Aktualisierung der Finanzplanung, insbesondere im Hinblick auf die Verkehrsverträge“, sagte Madsen.

Als erste „schmerzhafte Konsequenz“ aus dem mangelnden Anstieg der Regionalisierungsmittel, die laut Grundgesetz vom Bund für die Mitfinanzierung des ÖPNV vorgesehen sind, hatte das Land bereits angekündigt, die Fahrpläne der S-Bahn S 3 im Kreis Pinneberg sowie zweier AKN-Linien in Randzeiten und am Wochenende zu kürzen. „Um unsere Einsparziele vollständig zu erreichen, wird es ab 2025 unumgänglich sein, Verkehrsleistungen in Höhe von etwa sechs Millionen Euro jährlich abzubestellen. Dies entspricht etwa 1,5 Prozent der dieses Jahr von uns bestellten Verkehrsleistungen“, so Madsen.

Bei der Entwicklung weiterer Maßnahmen war die Leitlinie, die Auswirkungen auf Pendler so gering wie möglich zu halten. „Das bedeutet, dass landesweit einige Zugverbindungen reduziert werden, vor allem am Rand der Tageszeiten und an Wochenenden, und nur in Ausnahmefällen auch während der Hauptverkehrszeiten. Wir haben darauf geachtet, dass wir als Land weiterhin ein sehr gutes Zugangebot bis mindestens Mitternacht aufrechterhalten“, sagte Madsen. Die NAH.SH werde nun die Eisenbahnunternehmen und die Regionen mit einer Liste der Maßnahmen kontaktieren.

Die Planungen in und um Lübeck

RB 85 – Lübeck-Neustadt

Streichung von je einem Zug pro Richtung im Nachtverkehr an Wochenenden.
(Lübeck Abfahrt 03:12 Uhr, Neustadt Abfahrt 04:15 Uhr)

 

RE 8 – Hamburg-Lübeck

Streichung von je einem Zug pro Richtung im Nachtverkehr an Wochenenden
(Lübeck Abfahrt 03:09 Uhr, Hamburg Abfahrt 03:06 Uhr)

 

RE 86 – Lübeck-Lübeck Travemünde-Strand:

Streichung von je vier Zügen pro Richtung werktags, die bisher den Stundentakt zum Halbstundentakt ergänzen, aber nicht alle Stationen bedienen können. Der Halbstundentakt an Wochenenden in der Saison bleibt unverändert bestehen
(Lübeck Abfahrt 06:37, 16:37, 17:37, 18:37 Uhr,
Lübeck-Travemünde Strand Abfahrt 07:03, 17:03, 18:03, 19:03 Uhr)

 

RE 83 / RB 84 – Lübeck-Kiel:

Konkrete Maßnahmen werden Gegenstand von Gesprächen zwischen erixx und NAH.SH werden.

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