Am Donnerstag, 25. Januar 2024, um 18 Uhr lädt der Verein für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde zu einem Vortrag über den Umgang mit Geisteskranken im Mittelalter ein.
In Lübeck errichtete der Rat am Ende des 16. Jahrhunderts das Siechenhaus St. Jürgen vor dem Mühlentor mit Gefängniszellen für arme, gefährliche Wahnsinnige. 1788 folgte die Irrenanstalt in der Wakenitzstraße 38.
Die reichhaltigen mittelalterlichen Lübecker Quellen geben bemerkenswerte Informationen. Jedoch vermitteln Stadtbücher, historiographische Quellen (Stadtchroniken) und Rechtsquellen (Bürgertestamente) andere Bilder und Aussagen als hagiographische Quellen (Mirakelbücher, Heiligenviten), Bildquellen und das medizinische Schrifttum der Zeit.
Nur in einer Zusammenschau all dieser Quellen ist es möglich, sich der historischen Wahrheit zu nähern. Dr. Hartmut Bettin von der Universität Greifswald zeigt diese unterschiedlichen Zugänge auf und fügt sie zusammen. Hierbei nimmt er insbesondere Norddeutschland und Skandinavien im Spätmittelalter näher in den Blick.
Photo Credits: Hansestadt Lübeck