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Musikhochschule intensiviert Kooperationen

Erste deutsche Institution mit einem solchen Bündnis

Die Musikhochschule hat als erste deutsche Institution dieser Art dem baltisch-skandinavischen Hochschulbündnis ANMA beigetreten. Diese Mitgliedschaft bietet sowohl den Studierenden als auch den Dozierenden zahlreiche Vorteile, da sie Zugang zu einem erweiterten Netzwerk von Hochschulen und Austauschmöglichkeiten in der Region ermöglicht.

Obwohl sie nicht zu den Erstsemestern am Montagabend zählen, sind sie dennoch neue Gesichter an der Musikhochschule Lübeck (MHL) in der Großen Petersgrube und freuen sich auf die festliche Semestereröffnung. In diesem Rahmen werden die neuen 139 Studierenden aus 26 verschiedenen Nationen im Großen Saal von MHL-Präsident Prof. Bernd Redmann und der Studierendenschaft willkommen geheißen.

Vakarė Taločkaitė stammt aus Vilnius, Elbe Reiter aus Tallinn und Ville Saarenpää aus Helsinki. Diese drei Studierenden verbindet nicht nur ihre Leidenschaft für die Musik, sondern auch ihre Herkunft aus den sogenannten ANMA-Ländern.

MH tritt ANMA-Netzwerk bei und fördert internationale Kooperation

Die Abkürzung ANMA steht für „Assembly of Nordic Music Academies“. Die Musikhochschule Lübeck (MHL) ist seit Kurzem als erste deutsche Musikhochschule diesem skandinavisch-baltischen Netzwerk als assoziiertes Mitglied beigetreten. Berit Harms vom International Office der MHL erklärt, dass dieser Schritt eine logische Entscheidung ist, um eine inhaltliche Verbindung zu den Ostsee-Nachbarn herzustellen. Diese erweiterte Kooperation zwischen Lübeck und den nordischen Partnerhochschulen stellt eine echte Win-win-Situation für sowohl die Dozierenden als auch die Studierenden dar.

Die drei Studierenden aus ANMA-Ländern hatten Priorität bei der Vergabe der zehn Plätze im Erasmus-Austausch-Programm, die jährlich zur Verfügung stehen. Die Hochschule erhält jährlich rund 50 Bewerbungen aus dem europäischen Ausland für dieses Programm, und es konnte für die drei Studierenden jeweils ein Wohnheimplatz bereitgestellt werden. Die ANMA existiert bereits seit 1964, sodass die MHL lange überfällig war, sich dem Netzwerk anzuschließen.

Die Partnerhochschulen haben bereits Interesse an den Schwerpunkten der MHL, wie Musizierendengesundheit und „Electronic Music & Sound Art“, geäußert. Berit Harms hebt hervor, dass auch Themen wie Digitalisierung und der freiberufliche Arbeitsmarkt für die Hochschule von Interesse sind, und dass es in diesen Bereichen noch viel zu lernen gibt.

ANMA-Netzwerk plant Intensivseminar für angehende Musiker

Ein mögliches gemeinsames Projekt innerhalb des ANMA-Netzwerks könnte ein Intensivseminar für Studierende im „digital classroom“ sein, das sich mit der Frage beschäftigt: „Wie komme ich als freiberufliche Musikerin oder Musiker als Alternative zu einer Orchesterstelle auf dem Arbeitsmarkt zurecht?“

Für die 21-jährige Vakarė Taločkaitė aus Litauen ist dies allerdings noch Zukunftsmusik. Sie äußert, dass sie schon immer ein Semester in Deutschland studieren wollte und freut sich nun, bei Prof. Jens Thoben sein zu dürfen. Lübeck hat sich durch die renommierten Klarinettisten Sabine Meyer und Reiner Wehle einen exzellenten Ruf als Ausbildungsstätte für Klarinettisten erarbeitet.

Im Gegensatz dazu wählt die estnische Studentin Elbe Reiter die Violine als ihr Instrument. Sie ist jetzt in der Klasse von Maria Egelhof und berichtet, dass sie sich bei Freunden erkundigt hat, welche Hochschulen in Deutschland empfehlenswert sind. Die Rückmeldungen führten sie schließlich nach Lübeck. Zudem hatte sie die Gelegenheit, ihre Professorin zuvor zu treffen.

Gitarrenstudium an der MHL mit internationalen Verbindungen

Ville Saarenpää hat sich für Gitarre als Hauptfach entschieden und wird im Wintersemester bei Otto Tolonen studieren. Der 25-Jährige hebt hervor, dass die Musikhochschule Lübeck (MHL) eine ausgezeichnete Reputation genießt und dass sein Professor ebenfalls aus Helsinki stammt. Darüber hinaus hat er ein starkes Interesse an Geschichte, wobei er anmerkt, dass in Lübeck alles eine historische Bedeutung hat.

Berit Harms weist darauf hin, dass die MHL Studierende aus insgesamt rund 45 Ländern beherbergt. In diesem Kontext bringt sie den Begriff „Internationalisierung at home“ ins Gespräch. Sie schlägt vor, möglicherweise bald zu einem skandinavischen oder baltischen Musikabend im Großen Saal einzuladen.

Photo Credits: AdobeStock_316839352

Adresse: Große Petersgrube 21, 23552 Lübeck
Website: mh-luebeck.de
Facebook: MusikhochschuleLuebeck

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