Schüler bei der Arbeit am Schulprojekt

Schülerprojekt MeineWelt. Fehmarnbelt 

Lübeck und Næstved bringen die grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Lübeck und die dänische Kommune Næstved haben das EU-finanzierte Interreg-Projekt „MeineWelt.Fehmarnbelt“ gestartet. Es ist Teil des Projekts „Fehmarn Belt Learning Region“. Beide Partner bringen Schüler als Jugendbotschafter in den Austausch und starten Projekte zu Demokratie, Nachhaltigkeit, Lebensqualität und Arbeitsmarkterwartungen.

Erstmals wird damit ein grenzüberschreitendes Projekt systematisch an den Schulunterricht angegliedert. Am Ende des dreijährigen Projekts sollen die Lern- und Austauschmodule auch für andere Schulen zugänglich gemacht werden.

Die Initiative kam federführend von der Hansestadt Lübeck, Bereich Schule und Sport, zusammen mit der Kommune Næstved auf der dänischen Insel Seeland. Sowohl die Baltic Schule in Lübeck als Europaschule wie auch die Gymnasien in Næstved und Køge nehmen teil. Anlass, sich in den Schulen mit den Themen Nachhaltigkeit und Lebensqualität auseinander zu setzen, ist der Bau des Fehmarnbelt-Tunnels, der ab dem Jahr 2029 die deutsche Insel Fehmarn mit der dänischen Insel Lolland verbinden und die Fahrzeit von Lübeck nach Kopenhagen auf zweieinhalb Stunden verkürzen wird.

„Ausführlich wurde in den vergangenen Jahren über die Chancen durch den kommenden Fehmarnbelt-Tunnel gesprochen. In Anbetracht herausfordernder Zeiten und großer Veränderungen wollen wir mit jungen Menschen über den Schulunterricht einen systematischen Dialog starten: Was zeichnet für euch Lebensqualität in einer deutsch-dänischen Grenzregion aus? Aus den Antworten werden wir konkrete Aktivitäten ableiten. Darum geht es bei Meine Welt Fehmarnbelt.“, erläutert Dr. Hans-Joachim Friedemann, Leiter des Fachbereichs Schule und Sport bei der Hansestadt Lübeck, den Ansatz des deutsch-dänischen Interreg-Projekts.

Baltic Schule startet Projekt zur deutsch-dänischen Zusammenarbeit

Zusammenfassende, kurze Überschrift für den Text: Den Auftakt macht die Baltic Schule in Lübeck. Die Europaschule will in den kommenden drei Jahren im Oberstufenunterricht Wissen über die deutsch-dänische Grenzregion vermitteln und gemeinsame Aktivitäten mit dänischen Schulen starten. „Der Auftakt ist gemacht. Im Juli haben über 40 Schüler unserer Schule historische Gebäude in Næstved und die Graffiti-Kunst angesehen sowie eigene Graffitis erstellt, um Eindrücke und Vorstellungen vor Ort zu visualisieren. Ein gelungener Einstieg in unser völkerverständigendes Projekt“, erläutert Michael Schäufler, Koordinator der Europaschule. Eindrücke vom Projektauftakt können bei Instagram oder auf der Homepage meineweltfehmarnbelt.de abgerufen werden.

Auch die dänischen Schulen haben bereits ihre Arbeit im Projekt aufgenommen. Ein erstes virtuelles Zusammentreffen der deutschen Lehrer mit den Kolleginnen der dänischen Gymnasien aus Køge und Næstved hat stattgefunden. „Wir freuen uns sehr über das Engagement der Lübecker Schulen. Von dänischer Seite gibt es ein großes Interesse, den Austausch in der Fehmarnbelt Region zu vertiefen. Um die gemeinsame Zukunft zu gestalten und junge Menschen hier zu binden, müssen wir die Zielgruppe, die Jugend, nicht zu Adressaten, sondern zu Absendern machen. Deshalb wollen wir kreative und nachhaltige Schülerprojekte von Næstved bis Lübeck starten“, sagt Jeppe Cecil Pers, Projektleiter der Næstved Kommune.

Schülerausflug und Projekte zur deutsch-dänischen Zusammenarbeit

Geplant ist noch in diesem Jahr ein Schüler-Ausflug von dänischen Schülern nach Lübeck, um die Hansestadt zu entdecken und eine gemeinsame Aktivität zu starten. Die regelmäßige Zusammenarbeit über den Schulunterricht erfolgt dann ab Frühjahr 2025.

„Zu den Fehmarnbelt Days im Juni 2025 in Lübeck, dem größten Netzwerktreffen von Deutschen und Dänen, wollen wir dann in Lübeck öffentlich präsentieren und diskutieren, wie unsere Schüler sich ein nachhaltiges Miteinander am Fehmarnbelt vorstellen, was Lebensqualität und gelebte Völkerverständigung für sie ausmacht und was sie vom Arbeitsmarkt erwarten.“

Geplant sind darüber hinaus eine große Jugendkonferenz und Workshops mit breiter crossmedialer Beteiligungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Hierfür zeichnet sich – beauftragt durch die Hansestadt Lübeck – die Lübecker Agentur twkom – Gesellschaft für strategische-crossmediale Kommunikation verantwortlich. Bis 2026 läuft das Interreg-Jugendbotschafterprojekt „MeineWelt.Fehmarnbelt“. Am Ende sollen Lernmodule entwickelt werden, die alle Schulen in Deutschland und Dänemark nutzen können.

Hintergrund zum Projekt

„MeineWelt.Fehmarnbelt“ – das Jugendbotschafter-Projekt der Hansestadt Lübeck in Zusammenarbeit mit der Næstved Kommune ist Teilziel 3 des Interreg-Projekts „Fehmarn Belt Learning Region“, an dem über 40 Netzwerkpartner aus beiden Ländern vertreten sind. Es wird mit über 2 Millionen Euro von der Europäischen Union gefördert. Das EU-Förderprogramm Interreg unterstützt Projekte der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auch in der deutsch-dänischen Region am Fehmarnbelt.

Photo Credits: HL

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