Sparkassenstiftung ermutigt zu Engagement im Verein
Kinder und Jugendliche haben den Wunsch, Sport zu treiben, doch es mangelt an ausgebildeten Trainern. Ein Projekt der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung ermutigt deshalb dazu, sich als Jugendcoach zu engagieren. Das Projekt zeigt, was 90 Schülerinnen und Schüler aus Lübeck dabei gewinnen können.
Am Vormittag auf dem Sportplatz Buniamshof sind 18 Jugendliche dabei, zu lernen, wie sie Kinder für Leichtathletik begeistern können. Sie gehören zu einer Gruppe von insgesamt 90 Schülern, die über fünf Tage zu Jugendcoaches ausgebildet werden und dafür von der Schule freigestellt sind. Das Projekt wurde von der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck initiiert und finanziert, die seit 20 Jahren aktiv ist und den Trainermangel im Kinder- und Jugendsport bekämpfen möchte.
Die Woche begann am Montag und Dienstag mit theoretischen Grundlagen. Laut Hanno Teßmer von der Sparkassenstiftung umfasst dies sportbiologische Grundlagen, Vereinsrecht, Trainingsplanung, Sportmedizin, Kinderschutz und Ernährung. Anschließend wurden die Sportplätze und das Wasser genutzt. Jeder angehende Jugendcoach konnte eine Sportart wählen, darunter Fußball, Leichtathletik, Handball, Rudern und Schwimmen.
Ein Drittel besitzt bereits die C-Trainer-Ausbildung
Beim Fußball war die größte Nachfrage (28 Teilnehmer), gefolgt von Handball (20) und Leichtathletik (18). Nach der Zertifikatsverleihung am Freitag sind die Jugendlichen nicht nur qualifiziert, Vereine bei Sportangeboten für Kinder zu unterstützen, sondern haben auch bereits ein Drittel der C-Trainer-Ausbildung absolviert, wie Teßmer betont.
Martina Wagner von der Sparkassenstiftung erklärt, dass aufgrund vieler guter Bewerbungen die ursprünglich geplanten 85 Plätze spontan auf 90 erhöht wurden. Für Felix Vihrog (16) ist dies eine großartige Chance, da er nach dem Abitur ein Freiwilliges Soziales Jahr bei einem Verein machen möchte, um seine Leidenschaft für Fußball an Kinder weiterzugeben. Jannes Weist plant ebenfalls, nach dem Abitur den C-Trainer-Schein zu absolvieren. Sein Ziel als Jugendcoach ist es, den Spaß am Sport an erste Stelle zu setzen.
Beim Leichtathletik-Training nebenan teilt Lene Krayenborg ihre Schützlinge in kleine Gruppen ein, die sie als “Busreisegruppen” bezeichnet. In dieser Übung bestimmt der Busfahrer, also ein Kind aus der Gruppe, das Tempo und muss auf seiner imaginären Route über Kopfsteinpflaster, durch einen Tunnel und auf eine Schnellstraße fahren, wobei es das Tempo entsprechend anpassen muss.
Referentin Lene Krayenborg, die selbst schon als Jugendliche ihre Trainerlaufbahn begonnen hat, freut sich über die aktive Beteiligung und hat an diesem Vormittag auch ihren zehn Monate alten Sohn Jelle dabei, der krabbelnd den Rasen erkundet.
Die Referentin fragt die Gruppe, welche Kinder sie als Busfahrer auswählen würden. Anna Höfer (15) antwortet: “Die Langsamsten, weil sie dann das Tempo bestimmen können.” Die Referentin lobt diesen Ansatz und gibt eine weitere Anregung: “Die Quatschmacher eignen sich auch gut, denn dann übernehmen sie Verantwortung für ihre Gruppe und konzentrieren sich auf diese Aufgabe.”
Jugendliche wollen die Vereine unterstützen
Die angehenden Jugendcoaches sind vollkommen konzentriert. Eine weitere Gemeinsamkeit unter ihnen ist ihre leidenschaftliche Liebe zum Sport und der Wunsch, ihren Verein zu unterstützen. Jette Stockfisch (15) drückt es klar aus: „Ich habe mit fünf Jahren mit Fußball begonnen. Es wäre schrecklich gewesen, wenn ich diese Chance nicht gehabt hätte, nur weil es nicht genug Trainer gibt.“
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